Rom  - Juventus-Trainer Claudio Ranieri will künftig seine Mannschaft vom Spielfeld abziehen, sollten im Stadion Gesänge mit rassistischem Inhalt ertönen. "Hier geht es um ein nationales Problem, das die Gesellschaft und nicht nur den Fußball betrifft", sagte Ranieri, der strenge Strafen wie in England einforderte.

"Den Kampf gegen den Rassismus kann die Fußballwelt nicht allein führen. Wir brauchen die Hilfe von Gesetzen und die Gewissheit, dass es strenge Strafen gibt", meinte Ranieri im Interview mit der römischen Tageszeitung "La Repubblica".

Juventus wurde am Montag wegen rassistischer Gesänge seiner Fans verurteilt, ein Spiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit auszutragen. Der Beschluss wurde vom Sportrichter des italienischen Fußballverbandes, Gianpaolo Tosel, verkündet, nachdem Fans am Samstag beim Match gegen Inter (1:1) Mario Balotelli mit rassistischen Gesängen beleidigt hatten.

Die Strafe gegen seinen Klub fand Ranieri im übrigen überzogen. "Die Strafe ist unfair, weil die Juve-Fans sich bisher noch nie so verhalten hatten. Jede Woche spielen in Turin farbige Kicker und die Tifosi hatten sich ihnen gegenüber bisher nie respektlos verhalten." (red/APA)