Seoul - Schweine sind aufgrund ihrer Physiognomie besser für Xenotransplantationen geeignet als unsere nächsten Verwandten aus dem Primatenreich. Das Hauptproblem bleibt aber immer noch die Abstoßungsreaktion des menschlichen Immunsystems. Südkoreanische Forscher haben nun nach eigenen Angaben ein genetisch verändertes Schwein geklont, dessen Organe möglicherweise besser geeignet sind. Das Ferkel namens "Xeno" sei am 3. April geboren worden, sagte der an dem regierungsfinanzierten Projekt von sechs Forschungsinstituten beteiligte Wissenschaftler Lim Gio Bin am Mittwoch.

Die Immunreaktion des menschlichen Organismus wird durch Zuckermoleküle ausgelöst, welche die Organe des Schweins umgeben. Menschliche Antikörper reagieren mit diesen Molekülen und würden ein transplantiertes Organ zerstören. Beim Klon-Schwein Xeno wurde nach Angaben der Wissenschaftler das Gen ausgeschaltet, das die Zuckermoleküle produziert.

Südkorea ist laut Lim nach den USA das zweite Land, dem das Klonen solcher Schweine gelungen ist. Allerdings sind mehrere männliche und weibliche Schweine mit der Genveränderung nötig, damit diese Nachkommen und somit mögliche Organspender produzieren können. Lim ging davon aus, dass die ersten klinischen Versuche mit Menschen bereits 2012 beginnen könnten. Kommerziell könnten die genetisch modifizierten Schweine um 2017 verwertet werden, sagte der Forscher. (APA/red)