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RWA-Vorstandsvorsitzender Klaus Buchleitner

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Wien - Das operative Ergebnis erreichte erstmals die Marke von 30 Mio. Euro, was auf das Ostgeschäft und zu einem Viertel auf das gute Ergebnis bei der Fruchtsaftbeteiligung Ybbstaler zurückzuführen sei, sagte RWA-Chef Klaus Buchleitner am Mittwoch bei der Bilanzpressekonferenz in Wien. Der Agrarhandel, das Kerngeschäft der RWA, sei aufgrund des sehr volatilen Marktes "eher ergebnisschwach" verlaufen.

Konkret ist der Umsatz im RWA Konzern 2008 um ein Viertel von 1,84 auf 2,3 Mrd. Euro gestiegen. Das operative Ergebnis legte um 15 Prozent von 26 auf 30 Mio. Euro zu. Das Ergebnis vor Steuern ist nach dem Verkauf der Beteiligung an Kelly's im Jahr 2007 um 36 Prozent auf 33,2 Mio. Euro gefallen.

Die Eigenkapitalquote des RWA Konzerns erhöhte sich von 34 auf 36,9 Prozent. Während 2001 noch 100 Mio. Euro an Eigenkapital in der Konzernbilanz ausgewiesen wurden, waren es 2008 bereits 260 Mio. Euro, beschrieb Buchleitner die Finanzstärke seines Unternehmens. Die Zahl der Mitarbeiter erhöhte sich im Jahresvergleich leicht von 1.925 auf 1.987.

Die RWA ist als Großhandels- und Dienstleistungsunternehmen der Lagerhausgenossenschaften in den Bereichen Agrar, Energie, Technik, Baustoffe sowie Bau & Garten tätig. Weiters betreibt die RWA Agrargeschäfte in sechs osteuropäischen Ländern, aus denen ein Umsatz von 193 Mio. Euro resultierte, und hat Beteiligungen an Ybbstaler, Frisch & Frost (Kartoffel- und Strudelprodukte) und Garant (Mischfutter).

Expansionspläne auf Eis

Nicht zuletzt aufgrund des Währungsrisikos - in vielen CEE-Ländern haben die Währungen zuletzt um bis zu 30 Prozent an Wert verloren - habe man die ursprünglichen Expansionspläne in dieser Region derzeit auf Eis gelegt, sagte Buchleitner. Langfristig wolle die RWA in Osteuropa aber weiter wachsen.

Abgesehen vom RWA-Beteiligungsgeschäft haben auch alle Lagerhaus-Sparten (das sind die Bereiche Agrar, Energie, Technik, Baustoffe und Bau & Garten) 2008 beim Umsatz zugelegt. Österreichs Lagerhäuser mit ihren 1.066 Standorten - von denen rund drei Viertel im RWA-Verbund zusammenarbeiten - erwirtschafteten einen Umsatz von 4,3 Mrd. Euro, was einem Plus von 14 Prozent entspricht.

Wie schon 2007 boomte auch im Vorjahr der Baubereich. Daher dominierten auf der Ertragsseite die Bau- und Gartenmärkte sowie die Bereiche Baustoffe und Bau-Dienstleistungen. Der Agrarhandel war - wie im Konzern - auch bei den Lagerhäusern Umsatztreiber, die Ergebnislage blieb aufgrund der volatilen Preise aber auch hier angespannt. Im Energiegeschäft hat sich der Heizölabsatz 2008 wieder normalisiert, der Trend zu Bio-Energie hat sich fortgesetzt.

Als Arbeitsschwerpunkte für das laufende Jahr 2009 hat sich Buchleitner zum einen den Ausbau des Baustoff-Geschäfts und der thermischen "Optimierung" vorgenommen, zum anderen sei Risikomanagement im Agrarbereich "Gebot der Stunde". Prognosen über die weitere Entwicklung der Agrarpreise seien derzeit unmöglich. Bei der RWA geht man davon aus, dass die "Hochschaubahn" noch nicht zu Ende ist. Ziel sei es, das Ergebnis "konstant zu halten". (APA)