Wien - Die vom Finanzminister verdordnete Stundung der Schulmieten kommt den Schulen, respektive dem Unterrichtsministerium nicht billig. Laut Standard- Recherchen rechnet man in Eigentümerkreisen des Vermieters Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) bis 2011 mit Mehrkosten zwischen 30 und 50 Millionen Euro. Da sich die BIG über Kredite und Anleihen finanziere und selbige wegen der Finanzkrise teurer sind, seien zehn Millionen Euro an Mehrkosten sicher zu niedrig kalkuliert. Die genaue Höhe hänge von Tilgungsart und Zinsniveau ab.
Die ausbleibenden Mietzahlungen ihres größten Mieters hinterlassen auch in der BIG-Bilanz rote Spuren. Denn die mit ihren Anleihen auf dem Kapitalmarkt tätige BIG muss (laut Bilanzregeln IFRS) Vorsorgen für Mindereinnahmen treffen, respektive ihr weniger Ertrag erwirtschaftendes Anlagevermögen abwerten. Damit ist zwar kein Cashout in der mit 3,4 Milliarden Euro Finanzverbindlichkeiten belasteten Bilanz verbunden, die mit 14 Prozent dünne Eigenkapitaldecke bleibt aber dünn. Die Bauwirtschaft will verhindern, dass die BIG nun bei Investitionen (u. a. in Schulen) spart. (ung/DER STANDARD-Printausgabe, 23. April 2009)