Genf/Teheran - Die schnelle Verabschiedung des Abschlussdokuments der Anti-Rassismuskonferenz der Uno in Genf wurde am Mittwoch fast durchwegs als positives Zeichen gewertet, auch gegen die Rassismusvorwürfe des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadi-Nejad gegen Israel bei Konferenzbeginn. Die Schlusserklärung war am Dienstag von allen Uno-Staaten einstimmig angenommen worden, außer jenen, die die Konferenz wegen israelkritischer Elemente und der Anwesenheit Ahmadi-Nejads boykottieren. Das sind neben Israel, den USA, Kanada und Australien die EU-Staaten Deutschland, Italien, Polen, die Niederlande und Tschechien.
Das Schlussdokument der Konferenz, die morgen, Freitag, endet, enthält keine Kritik an Israel, verurteilt den Antisemitismus und ruft zum Gedenken an den Holocaust auf. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) forderte die Nichtteilnehmer auf, die Erklärung zu unterzeichnen. Dies würde dazu beitragen, dass die Konferenz "wegen ihres Engagements für Opfer des Rassismus" in Erinnerung bleibe und nicht "wegen der zündelnden Rede von Präsident Mahmud Ahmadi-Nejad" . Das deutsche Außenministerium erklärte, der Text sei "nicht ideal" , überschreite aber offensichtlich nicht die roten Linien der EU. (dpa, Reuters, AFP, red/DER STANDARD, Printausgabe, 23.4.2009)