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Jose Mourinho gaberlt, Stürmer Marco Balotelli schaut zu

Foto: Getty/Livesey

Mailand - Für Inter-Mailand-Coach Jose Mourinho steht fest: Die Sprechchöre einiger Juventus-Turin-Fans gegen den Inter-Stürmer Marco Balotelli seien "ignorant", aber nicht rassistisch gewesen. Ein Teil des Anhangs hatte beim 1:1 der beiden Teams am vergangenen Samstag "es gibt keine schwarzen Italiener" skandiert, Juve muss deshalb ein Heimspiel vor leeren Rängen austragen.

"Ich glaube nicht, dass es Rassismus ist", erklärte Mourinho auf einer Pressekonferenz am Mittwoch. "Es ist eine ignorante, dumme und infantile Art zu zeigen, dass man einen Spieler nicht mag." Und der Portugiese versuchte sich in eine gekränkte Fan-Seele zu versetzen: Schmähungen dieser Art erfolgten nicht "weil er Afrikaner ist, sondern weil er Tore gegen dein Team macht, weil er dribbelt und schwer zu halten ist."

Wären die Juventus-Fans tatsächlich rassistisch, müssten sie schließlich auch ihre eigenen dunkelhäutigen Spieler wie Mohamed Sissoko beschimpfen. "Wenn es Rassismus ist, ist es Rassismus für alle, nicht nur die gegnerischen Spieler", erklärte Mourinho.

Manche lernen es nie

Einige Fans von Juventus Turin sind nun neuerlich negativ mit rassistischen Sprechchören gegen Balotelli aufgefallen. Nur vier Tage nach dem Meisterschaftsspiel gegen Inter gab es am Mittwoch im Cup-Halbfinale von "Juve" gegen Lazio Rom neuerlich rassistische Gesänge gegen den Angreifer, wie die italienische Nachrichtenagentur ANSA berichtete.

Andere Zuschauer fielen aber durch die Unterstützung der Kicker Edgard Davids, Clarence Seedorf und Mohamed Sissoko positiv auf, was auch mit einem Plakat "Davids, Seedorf, Sissoko, echte Champions, echte Idole", dokumentiert wurde. (APA/Reuters/red)