Stuttgart - Der weltgrößte Autozulieferer Bosch stellt sich in diesem Jahr auf deutliche Geschäftseinbußen ein und will daher Personal abbauen. Bosch-Chef Franz Fehrenbach sagte am Donnerstag auf der Bilanzpressekonferenz in Gerlingen bei Stuttgart: "Für 2009 erwartet die Bosch-Gruppe eines der schwierigsten Jahre der Unternehmensgeschichte mit deutlichen Umsatz- und Ertragsrisiken". Es sei mit einer "tiefen Rezession bis weit in 2009 hinein" zu rechnen. Diese Annahme habe das erste Quartal "mit einem spürbaren Umsatzrückgang klar bestätigt", sagte Fehrenbach.
Bosch will daher die für bisher weltweit 93.000 Mitarbeiter geltenden Kurzarbeitsregelungen ausweiten und im In- und Ausland Personal abbauen. "Wir wollen die Kernmannschaft so weit wie möglich zusammenhalten", sagte er. Im Ausland hat Bosch bereits 3.000 der zuletzt rund 282.000 Konzernbeschäftigten vor die Tür gesetzt. Die Zahl der betriebsbedingten Kündigungen werde sich "wesentlich" erhöhen. "Auch in Deutschland wird unser Personalstand tendenziell sinken", sagte Fehrenbach.
Bosch kämpft vor allem mit der schwachen Autokonjunktur und rechnet im laufenden Jahr mit einem weiteren Rückgang der weltweiten Autoproduktion um mindestens zehn Prozent. Der 2008 um 2,6 Prozent auf 45,1 Mrd. Euro geschrumpfte Umsatz werde im laufenden Jahr noch deutlicher nachgeben. Es bedürfe "aller Anstrengungen", um den Erlösrückgang im einstelligen Prozentbereich zu halten, sagte Fehrenbach. "Noch größer ist die Herausforderung, unser Ergebnis zu sichern", fügte er hinzu. 2008 hatte Bosch nach Steuern nur noch 372 Mio. Euro verdient, nach 2,85 Mrd. Euro ein Jahr zuvor. Die operative Rendite schmolz auf 2,1 von 8,2 Prozent zusammen.
Die finanzielle Situation von Bosch sei "weiterhin solide". Ende 2008 verfügte Bosch über rund acht Mrd. Euro flüssige Mittel und Wertpapiere. Die Eigenkapitalquote lag bei 49 Prozent. (APA/Reuters)