Wie AT&T Palms Pre schlechtreden will

Foto: precentral.ne

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Das iPhone links, das Pre rechts

Montage: Zsolt Wilhelm; Fotos: Reuters/David Becker, REUTERS/Danny Moloshok

Der US-Mobilfunkkonzern AT&T ist bekannt für einen harten Umgangston mit den Mitbewerbern. Das Milliarden schwere Telekommunikationsurgestein hat mehrere Branchenkriege hinter sich und hat seine Lobbyingarme in alle Richtungen ausgestreckt. Die Marketingabteilung steht dem in Nichts nach, wie die jüngste Entdeckung des Blogs PreCentral zeigt.

Schlechtreden

Ein Anweisung an AT&T-Verkäufer zeigt, wie das exklusiv geführte Apple-Handy iPhone gegen das vom Mobilfunker Sprint unter Vertrag genommene Palm Pre verteidigt werden soll, wenn Kunden danach fragen. 

Obwohl das Pre noch gar nicht auf dem Markt ist, listet AT&T eine ganze Reihe an mehr oder weniger stichhaltigen Gegenargumenten auf. So sei der Touchscreen des iPhones (um 0,4 Inch) größer. Das ganze Gerät sei dünner und (um zwei Gramm) leichter. Unterschlagen wird etwa, dass das Pre einen eigenen Bereich für die Gestensteuerung unter dem Display hat und so die Finger nicht das Bild verdecken - ganz abgesehen von einer herausschiebbaren physischen Tastatur.

"Nicht intuitiv"

AT&T behauptet auch, dass die Gestensteuerung beim Pre nicht intuitiv sei, während das iPhone einen patentierten Multitouch-Screen aufweist. Überdies verfüge Palms Pre über einen Online-Marktplatz, der sich noch nicht beweisen konnte - auch wenn das Gerät ist noch nicht am Markt ist. Das offenschtlich einzig schlagkräftige Gegenargument ist die fehlende UMTS-Unterstützung des Pres in den USA (nicht so in Europa). Laut AT&T sei auch die WiFi-Unterstützung eingeschränkt, da Palms Handy nicht die Hotspots von AT&T nützen wird können.

Rückblick

Als Palm das Pre vergangenen Jänner erstmals vorstellte, zeigten sich die Technologieseiten nach den ersten Tests durchwegs begeistert. Dabei herausgestrichen wurde vor allem die Handhabung und die echte Multitasking-Funktionalität, die beim iPhone fehlt. Wie das Handy im Dauertest abschließen wird und ob es, wie AT&T es Glauben machen will, keine Chance gegen das iPhone hat, wird sich zeigen müssen. Aktuell wird von einer Veröffentlichung Ende des Jahres ausgegangen. (zw)