Die virtuelle Online-Welt Second Life will Sex, Drogen und Gewalt in ein abgeschirmtes "Rotlichtviertel" verbannen und dort nur noch Erwachsenen den Zutritt erlauben. Nutzer müssen künftig ihr Alter nachweisen, bevor sie entsprechende Inhalte aufrufen können, teilte die Betreiberfirma Linden Lab am Mittwoch (Ortszeit) in San Francisco mit. Auf der Plattform sind zwar auch bisher nur über 18-Jährige zugelassen, bei der Anmeldung erfolgt jedoch keine Alterskontrolle. Second Life ist eine dreidimensionale Online-Welt, die Nutzer mit einer eigenen Figur - einem Avatar - betreten und selbst gestalten können.

Drogenmissbrauch

Linden Lab plant zwei Schritte. Zum einen werden alle Inhalte künftig nach ihrer Eignung für verschiedene Zielgruppen bewertet. "Sexuell eindeutige" und extrem gewalthaltige Inhalte sowie Darstellungen von Drogenmissbrauch sind Erwachsenen vorbehalten. Zum anderen müssen Nutzer, die diesen Bereich betreten wollen, ihr Alter nachweisen. Dies erfolge durch einen Zahlungsbeleg oder eine Verifizierung über einen Dienstleister. Einen Zeitplan für die Umsetzung will Linden Lab in den nächsten Monaten bekanntgeben.

Das Unternehmen begründete den Schritt damit, dass zahlreiche Nutzer mehr Kontrolle gefordert hätten. Die Plattform wird mittlerweile von Unternehmen und Bildungseinrichtungen zur Kommunikation und Zusammenarbeit genutzt. Second Life ging im Juni 2003 online. Im März waren weltweit rund eine Million Nutzer auf der Plattform aktiv. (APA/dpa)