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In Oberösterreich startet ein großes Luchs-Monitoring.

Foto: APA/dpa/Holger Hollemann

Linz - In Oberösterreich startet das in dieser Art österreichweit größte Luchs-Monitoring. In den Bezirken Steyr-Land und Kirchdorf an der Krems, in denen auch der Nationalpark Kalkalpen liegt, sollen zwei Jahre lang Nachweise für die Existenz von Exemplaren der scheuen Wildkatze gesammelt werden. Ziel ist, eine überlebensfähige Population zu schaffen, so die Projektverantwortlichen bei der Präsentation am Donnerstag in Linz.

Schutz

Der Europäische Luchs ist EU-weit geschützt. Die für Menschen ungefährliche Katzenart gehört nach Ansicht von Fachleuten in die heimischen Wälder. Österreich sei verpflichtet, den Luchs in einem "günstigen Erhaltungszustand" zu bewahren, beziehungsweise diesen wiederherzustellen. Doch die aktuelle Situation des Luchses im österreichischen Alpenraum ist schwer einzuschätzen, weil die bisherigen Nachweise nur auf Zufallsbeobachtungen beschränkt sind. Ein systematisches Monitoring gab es bisher in weiten Teilen Österreichs nicht.

Nachweise sind nicht einfach, weil Luchse jeweils ein Revier von rund 100 Quadratkilometer haben und weit umher streifen. Im Nationalpark Kalkalpen ist seit elf Jahren die Existenz eines Tieres bekannt. Auch in anderen oberösterreichischen Bezirken, vor allem im Mühlviertel, wurden Spuren von Luchsen gefunden.

Arbeitsgemeinschaft

Nun wurde eine Arbeitsgemeinschaft "Luchs OÖ. Kalkalpen" (LUKA) gegründet. Darin arbeiten neben dem Nationalpark unter anderem Vertreter der Wissenschaft, des Naturschutzbundes, des WWF, der Bundesforste, des Landesjagdverbandes und der Bauernschaft zusammen. Damit soll sichergestellt werden, dass alle "Betroffenen" zu "Beteiligten" werden und in einem Boot sitzen.

Ihr Ziel ist, ein dauerhaftes Überleben der Luchs-Population in den nördlichen Kalkalpen sowie ihre Vernetzung mit der Population nördlich der Donau sicherzustellen. Dazu hat der Nationalpark bereits erwogen, seinen Luchs-Bestand mit zwei Wildfängen aus der Schweiz zu verstärken.

Sender und weitere Maßnahmen

Für das zweijährige Monitoring wird die Jägerschaft ihre Beobachtungen verstärken, zudem sollen Fotofallen installiert werden. Weitere Daten stammen von dem - wie berichtet - im Jänner im Bezirk Kirchdorf gefangenen Jungtier, das mit einem Sender ausgestattet worden ist. Erst wenn sich keine Hinweise auf weitere Luchse und ihre erfolgreiche Reproduktion finden, sollen weitere Tiere angesiedelt werden. (APA/red)