Seit 1998 moderiert Harald Lesch die Sendung alpha centauri auf BR Alpha.

Foto: BR/Marco Orlando Pichler

Dass es neben unserem ohnehin schon recht weitläufigen Sonnensystem noch 170 weitere da irgendwo draußen im Universum geben soll, mag zu gewissen Stunden eine belastende Vorstellung sein. Nächtens, wenn Sterne wichtig werden und sich alles schwarz färbt, tritt zum Glück aber einer auf den Plan, der die unfassbare Tragweite der Tatsachen für (extra)terrestrisch Überforderte auf liebe, kluge, gutmeinende und - ja - gar heitere Weise solidarisch überblicken hilft: Harald Lesch.

Seit 1998 stellt der Professor für theoretische Astrophysik in seiner alpha centauri-Sendung (BR Alpha) die entscheidenden Fragen: Ist Schrödingers Katze tot? Ist die Welt stabil? Wer füttert Centaurus A? Zugegeben, nicht jede dieser Fragen muss den Zuseher exakt in der Formulierung auch zuvor beschäftigt haben. Doch der philosophische Fahrtwind, mit dem der Vortrag des legeren Profs ins Studio gerauscht kommt, lässt kein Fernsehpublikum ungerührt.

"Wer ist Quaoar?" Na? Wissen Sie natürlich auch nicht. Das ist, ehrlich gesagt, ein bisschen tragisch. Denn der Quaoar kämpft als unsichtbares, armes, auf der Kippe der letzten Umlaufbahn unseres Sonnensystems klebendes "armes Objekt" um jede Aufmerksamkeit.

Er ist, so Prof. Lesch, die "letzte Tankstelle vor der Autobahn ins Nichts". Und damit hat er natürlich auch viel mit dem Fernseher an sich gemein. Den mögen wir ja auch. (Margarete Affenzeller/DER STANDARD, Printausgabe, 24.4.2009)