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Die Engstellen des Donautales schätzt man wegen ihrer Romantik und der idyllischen Landschaft. Das war aber nicht immer so. Bis ins Mittelalter galten diese Passagen bei den Schiffern als äußerst unangenehm: einerseits, weil der Strom dort schnell floss und gefährliche Wirbel bildete, andererseits, weil dort Räuber lauerten oder ein Burgherr die Donau mit einer Kette sperrte und saftige Maut verlangte.

Die Talenge oberhalb von Aschach machte da keine Ausnahme: Unter der Burg Neuhaus gab es eine solche Flusssperre, Reste des "Mautturms" kann man heute noch sehen. Die Donau allerdings ist durch das Kraftwerk Aschach "entschärft", nicht einmal die einst berüchtigte Schlögener Schlinge bereitet heutigen Steuerleuten Kopfzerbrechen.

In älteren Donaureisebeschreibungen wird oft der riesige Holzrechen an der Mündung der Großen Mühl erwähnt, der die aus dem Böhmerwald zur Donau getrifteten Scheiter auffing, die dann mit Plätten bis Wien transportiert wurden. Zu sehen ist von diesen Anlagen nichts mehr, denn beim Kraftwerksbau Aschach musste die ganze Ortschaft Untermühl verlegt werden, weil der Wasserspiegel um rund 15 Meter stieg.

Bereits aus der Zwischenkriegszeit stammt das Flusskraftwerk Partenstein, das die Energie der Großen Mühl verwertet. Es ist eines der ersten großen Wasserkraftwerke des Landes und wurde mittlerweile mehrmals modernisiert.

Die Route

Von Untermühl wandert man stromabwärts. Auf dem teilweise mit Geländern versehenen "Felsensteig" steigt man zur Ruine des Mautturms auf, passiert einige Kletterfelsen und gelangt auf den Treppelweg am Donauufer, wo man bis zur Deißenbachmündung marschiert. Ab Untermühl eine Stunde. Nun geht es nach links den Deißenbach aufwärts, dann wendet sich die beschilderte Route abermals nach links auf die Hochfläche zum Weiler Falkenbach. Man gelangt an eine Stelle mit schönem Blick zur Donau und später zur Burg Neuhaus. Ab Deißenbachmündung 1½ Stunden.

Nun wechselt man auf den Donau-Höhen-Rundwanderweg und steigt in etwa einer Dreiviertelstunde zum Ausgangspunkt Untermühl ab. (Bernd Orfer, DER STANDARD, Printausgabe vom 14./15.3.2003)