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Manfred Menhart löst Hartwig Brandl als Spitzenkandidat der Fachschaftslisten ab.
Wien - Die Fachschaftslisten (FLÖ), ein Zusammenschluss parteiunabhängiger Gruppen an mehreren Unis, wollen diesmal überall mandatsstärkste Fraktion werden und in der Exekutive der Uni- wie Bundesvertretung der Hochschülerschaft (ÖH) vertreten sein. Als Spitzenkandidat schicken sie den 26-jährigen Manfred Menhart, Physik-Student an der Technischen Uni Wien, ins Rennen. Inhaltlich treten die FLÖ für die gänzliche Abschaffung der Studiengebühren, einen hochschulpolitischen Bildungsplan, bessere finanzielle Absicherung von Studenten und gegen Zugangsbeschränkungen ein, sagte Menhart bei der Präsentation mehrerer FLÖ-Spitzenkandidaten am Freitag in Wien.
Warnung vor E-Voting
Die FLÖ werden sich weiter für einen freien Uni-Zugang einsetzen, kündigte Menhart an. Für ein Masterstudium müsse der Abschluss eines fachlich in Frage kommenden Bachelors reichen, auch die geplante Studieneingangsphase dürfe nicht zu Zugangsbeschränkungen führen. Die FLÖ wollen außerdem die Entwicklung eines Gesamtplans für Schul- und Hochschulpolitik und die Schaffung eines Förderprogramms für Innovationen in der Hochschullehre vorantreiben. Vor dem bei diesen Wahlen erstmals eingesetzten E-Voting warnte Menhart.
Familienbeihilfe an Inflation anpassen
Ein anderer Schwerpunkt ist die soziale Absicherung von Studenten. "Wir wollen es nicht weiter hinnehmen, dass manche Studenten an der Armutsgrenze leben", sagte Carina Schmidseder, FLÖ-Spitzenkandidatin an der Uni Linz. Die Fraktion tritt u.a. dafür ein, die Familienbeihilfe jährlich an die Inflation anzupassen und direkt an die Studenten zu überweisen. Bei Überschreiten der Zuverdienstgrenze soll man künftig nicht mehr die gesamte Familienbeihilfe zurückzahlen, sondern nur anteilig. Die Studienbeihilfe, laut Schmiedseder derzeit niedriger als Sozialhilfe, soll auf einen Basisbetrag von 710 Euro pro Monat angehoben werden und zusätzlich pro Lebensjahr weiter steigen. Nur damit könne verhindert werden, dass das Studium hinter der Arbeit zurückstehen muss. Eine Studentenfreifahrt soll die öffentlichen Verkehrsmittel leistbarer machen.
Eva Schmalhart, die an der Uni Wien für die FLÖ antritt, will den "Lebensraum Uni" verbessern. Gerade an der Uni Wien gebe es Mängel wie zu wenige Lern- und Aufenthaltsräume oder schlechte IT-Infrastruktur. Bei Neu- und Umbauten solle daher eine verbindliche Mindestfläche den Studenten zum Lernen - auch an den Fachbibliotheken der Institute - oder für Gruppenarbeiten zur Verfügung gestellt werden. Die Qualität der Mensen will Schmalhart durch unangekündigte Überprüfungen und stärkere Konkurrenz durch Kooperationen mit umliegender Gastronomie verbessern.
Die FLÖ wollen diesmal an zwölf der 21 Universitäten antreten. (APA)