Wien - Wie das Nachrichtenmagazin "profil" in seiner Montag erscheinenden Ausgabe berichtet, nimmt die Affäre um den Waffenlobbyisten Alfons Mensdorff-Pouilly eine neue Wendung. Einer Vorabmeldung zu Folge stand der mutmaßliche Drahtzieher der Siemens-Schmiergeldcausa, Dr. Roland K., auch in Diensten von Mensdorff-Pouilly. Er überarbeitete demnach in dessen Auftrag die Firmenkonten der Brodmann Business S.A. Das Unternehmen auf den British Virgin Islands steht im Verfügungsbereich Mensdorffs und wurde von den Behörden zuletzt im Zusammenhang mit mutmaßlichen Schmiergeldzahlungen rund um den britischen Rüstungskonzern BAE Systems untersucht.

Die "Spinne im Netz"

Roland K. gilt in Akten des deutschen Siemens-Schmiergeldskandals als "Spinne im Netz" und soll für Siemens Schmiergeld-Millionen zu Offshore-Firmen transferiert haben. Der 54-jährige Niederösterreicher starb im Herbst 2008 bei einem Jagdunfall durch eine Kugel aus der eigenen Flinte. Mensdorff war einst für Siemens in Ungarn als Berater tätig.

Die Staatsanwaltschaft Wien will nun etwaige Verbindungen zwischen Mensdorff und der Siemens-Affäre prüfen. Das bestätigt der Sprecher der Staatsanwaltschaft Wien, Gerhard Jarosch, gegenüber "profil". (APA)