Dhaka - Nach dem Tod von 16 inhaftierten Soldaten in Bangladesch hat die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) am Samstag einen besseren Schutz für Gefangene gefordert. "Die Regierung sollte Gefangene, die der Teilnahme am Massaker von Offizieren im Februar verdächtigt werden, davor schützen, getötet oder misshandelt zu werden", heißt es in einer Mitteilung von HRW. Die Regierung in Dhaka sollte vielmehr dafür sorgen, dass die Verantwortlichen des Massakers ein schnelles, faires Verfahren erhalten.

Bei einer Meuterei der Grenztruppen "Bangladesh Rifles" Ende Februar waren mehr als 70 Offiziere getötet worden. Die Grenzsoldaten hatten als Grund für die Revolte schlechte Bezahlung und andere Benachteiligungen gegenüber den regulären Streitkräften genannt. Bisher wurden rund 1.100 Soldaten der Einheit wegen mutmaßlicher Beteiligung an der Meuterei festgesetzt.

Die Verhöre und Vernehmungen dauern an. In den vergangenen Tagen starben 16 Gefangene - nach offizieller Darstellung an Herzerkrankungen oder Seuchen. Auch Selbstmord wurde in vier Fällen offiziell als Todesursache genannt. Diese Darstellung wurde von regionalen Vertretern der Menschenrechtsorganisation angezweifelt. "Folter ist eine übliche Verhörmethode in Bangladesch, und das Töten von Gefangenen ist ein verbreitetes Problem", sagte HRW-Vertreter Brad Adams. (APA/dpa)