Tokio - Die Verluste schreibenden japanischen Banken Shinsei und Aozora wollen sich Kreisen zufolge zum sechsgrößten Institut Japans zusammenschließen. Zwei mit den Plänen vertraute Personen sagten am Samstag lediglich, die beiden Institute verhandelten über eine Fusion. Wann diese abgeschlossen werden sollte, war zunächst unklar. Die Zeitung "Nikkei" berichtete, der Zusammenschluss sei für Mitte kommenden Jahres angepeilt. Ein Zustandekommen hänge aber von den Haupteignern der Banken ab.

Mehr als die Hälfte von Aozora gehört der Beteiligungsgesellschaft Cerberus, gut ein Drittel von Shinsei dem Finanzinvestor J.C. Flowers. Shinsei und Aozora teilten mit, dass noch keine Entscheidung gefallen sei. Cerberus lehnte einen Kommentar ab. Flowers war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Sowohl Cerberus als auch Flowers kämpfen derzeit an verschiedenen Fronten mit den Folgen der Wirtschaftskrise. Die Cerberus-Beteiligung Chrysler steht kurz vor dem Aus, sollte der US-Autobauer der US-Regierung nicht bis Ende des Monats ein schlüssiges Zukunftskonzept zum Erhalt von weiteren staatlichen Hilfen präsentieren. Flowers hält Anteile an der schwer angeschlagenen Immobilienbank Hypo Real Estate.

Bei den japanischen Banken stiegen die Beteiligungsgesellschaften in den 90er Jahren ein, nachdem die Institute in Folge der damaligen japanischen Bankenkrise verstaatlicht und anschließend teilweise an ausländische Investoren verkauft wurden. (APA/Reuters)