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Johanna Sigurdardottir, Premierministerin
Reykjavik - Die Chefin der rot-grünen Übergangsregierung Islands, Johanna Sigurdardottir, hat sich bei ihrer Stimmabgabe in einer Schule in West-Reykjavik bei den Parlamentswahlen am Samstag siegessicher gegeben. In einem kurzen Gespräch mit Journalisten erklärte die Sozialdemokratin, die Isländer hätten an diesem Tag die "einzigartige historische Chance", dem Land eine linksorientierte Regierung zu geben.
Sie wolle "hart daran arbeiten", dass Island Mitglied der Europäischen Union werde, sagte die bisher gegenüber ausländischen Journalisten völlig schweigsame 66-jährige Premierministerin. Als weitere vordringliche Aufgaben im Falle eines Regierungsauftrags nannte Sigurdardottir die Wiederbelebung der Wirtschaft und das Zurückgewinnen des Vertrauens der Bevölkerung in die Politiker.
Rotgrüne Mehrheit
Laut der jüngsten, am Vorabend des Urnengangs veröffentlichten Meinungsumfrage werden die Sozialdemokraten und ihr derzeitiger Koalitionspartner, die Links-Grünen, künftig mit einer Mehrheit der 63 Parlamentsabgeordneten im Rücken weiterregieren können.
Die rund 140 Wahllokale in den sechs Wahlkreisen Islands schließen um Mitternacht MESZ (22.00 Uhr Ortszeit). Kurz danach werden im Fernsehen und im Internet die ersten Ergebnisse und Hochrechnungen erwartet. Stimmberechtigt waren 228.000 Isländer. Die Wahlbeteiligung liegt in Island traditionell hoch, zwischen 80 und 90 Prozent. (APA)