Peking - Ranghohe Vertreter Chinas und Taiwans haben am Sonntag in Peking über eine weitere Annäherung verhandelt. Im Mittelpunkt der Gespräche standen die Stabilisierung der engen Wirtschaftsbeziehungen und die intensivere politische Zusammenarbeit, wie die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua meldete. Der Vorsitzende der halboffiziellen Chinesischen Vereinigung für die Beziehungen beiderseits der Taiwan-Straße (ARATS), Chen Yunlin, sagte zum Auftakt der Gespräche, Taiwan und China bewegten sich in Richtung einer "neuen Ära der friedlichen Entwicklung".

Nach Angaben Chens sollten bei den Gesprächen mit seinem taiwanesischen Gegenüber Chiang Pin-kung die im vergangenen Jahr aufgenommenen Direktflüge zwischen beiden Seiten, gemeinsame Maßnahmen im Kampf gegen Kriminalität und die Zusammenarbeit im Finanzsektor im Mittelpunkt stehen. Seit dem Amtsantritt von Präsident Ma Ying-jeou im vergangenen Jahr in Taiwan haben sich beide Seiten wieder angenähert.

Nach dem Sieg der Kommunisten in China 1949 hatte sich die Nationalregierung von Diktator Tschiang Kai-schek auf die Insel Taiwan zurückgezogen. Die Nationalisten betrachteten sich weiter als legale Regierung der Republik China, während auf dem Festland die Volksrepublik China errichtet wurde. Bis 1971 hatte die nationalchinesische Regierung den UNO-Sitz Chinas inne. (APA)