Wien - Die Deutsche Lufthansa investiert bis 2013 rund 150 Mio. Euro in die Verbesserung ihrer Loungen, aber Do&Co spielt dabei anscheinend keine wesentliche Rolle. Dogudan betreibt zwar den First Class Terminal und die First Class Lounge in Frankfurt und seit einem Monat auch eine entsprechende Lounge in New York, weitere Engagements seien für ihn aber derzeit nicht geplant. Dies berichtete das "WirtschaftsBlatt" am Montag.
Laut einem Lufthansa-Sprecher habe der Wiener Caterer das "absolute High-End-Produkt" für die deutsche Airline entwickelt, aber die kommenden First Class Lounges werden von anderen Anbietern betrieben. Bei der nächsten First-Class-Lounge, die in Paris entsteht, kommt laut "WirtschaftsBlatt" ein lokaler Caterer zum Zug. Auch die Lounge in Mumbai werde ohne Dogudan auskommen müssen. Der Caterer sieht die Situation aber anders. "Es spricht für unsere Qualität, dass ich auch die neben Frankfurt weltweit wichtigste First Class Lounge in New York erhalten habe", wird Dogudan vom "WirtschaftsBlatt" zitiert.
100-Prozent-Tochter
Bei den aktuellen Entscheidungen spiele auch eine Rolle, dass die Lufthansa mit der LSG eine eigene 100-Prozent-Catering-Tochter habe. Diese habe sich bei der Ausschreibung der Erste-Klasse-Lounge in München im Vorjahr gegenüber Dogudan durchgesetzt. Die LSG kommt auch in anderen Lounges, die kulinarisch nicht so aufgerüstet werden, zum Zug - ebenso wie im normalen Airline-Catering. Somit seien auch in diesem Geschäftsfeld die Möglichkeiten für Dogudan beschränkt.
Offiziell werde beteuert, an der Geschäftsverbindung mit Dogudan festhalten zu wollen, dennoch soll der Exklusivvertrag, den Do&Co von der AUA erhalten hat, laut Branchenkennern vom Lufthansa-Management hinterfragt werden, so das "WirtschaftsBlatt".
So habe die AUA den Betrieb der von Do&Co betriebenen Werkskantine neu ausgeschrieben, obwohl es einen laufenden Vertrag gibt. Dogudan versteht dies nicht: "Ich bin um rund ein Drittel billiger als der vorige Betreiber, und obendrein geht es um einen vergleichsweise geringen Betrag von vielleicht 100.000 Euro".
Die AUA, die ihr 225-Millionen-Euro-Sparpaket unter Dach und Fach bringen möchte, schießt laut "WirtschaftsBlatt" derzeit 2,73 Euro pro Mahlzeit zu. "Wir prüfen, ob wir in Zukunft zwar mit weniger Qualität, aber dafür ohne Zuschuss auskommen", sagt ein AUA-Sprecher. Um den neuen Auftrag rittern laut Bericht neun Anbieter. (APA)