Wien - Ab Wintersemester 2009/10 werden alle Doktoratstudien der Universität Wien an die europäische Studienarchitektur angepasst und auf das dreijährige, "Bologna-konforme" System umgestellt. Von den Experten der jeweiligen Fachbereiche wurden dazu acht neue Curricula erarbeitet, etwa für "Naturwissenschaften", "Sozialwissenschaften" oder "Rechtswissenschaften", hieß es dazu seitens der Universität gegenüber der APA.
Die Rahmencurricula sollen gesamtuniversitäre Standards festlegen und gleichzeitig für die konkreten Dissertationsvorhaben Flexibilität ermöglichen, heißt es in einer Aussendung der Universität. Im Zentrum des neuen, forschungsorientierten Doktoratstudiums steht die Dissertationsvereinbarung. Diese individuellen Vereinbarungen zwischen den Betreuenden, den Doktoranden und der Universität legen den für das jeweilige Dissertationsvorhaben maßgeschneiderten Studienverlauf fest und strukturieren die Betreuung.
Neben der fachspezifischen Ausbildung wird den Studenten auch die Möglichkeit geboten, sich Fertigkeiten und Zusatzqualifikationen anzueignen. Durch Kompetenzen in Bereichen wie z. B. Projekt-, Forschungs- und Wissensmanagement, Gestalten von Projektanträgen, Präsentationstechniken und wissenschaftliche Ethik sollen sich nicht zuletzt die Chancen der Absolventen auf dem Arbeitsmarkt erhöhen.
Für die Umsetzung des neuen Doktoratstudiums plant die Universität Wien, ein fachübergreifendes "DoktorandInnenzentrum" einzurichten. Dieses soll die Doktoranden der Universität Wien organisatorisch und inhaltlich unterstützen. Derzeit sind an der Uni Wien rund 7.000 Doktoratstudierende gemeldet, 500 machen pro Studienjahr ihren Abschluss. (APA)