Wien - Julius Meinls Anwälte, Herbert Eichenseder und Christian Hausmaninger, betonten am Montag, dass sich aus den ihnen vorliegenden Unterlagen nicht ablesen lasse, dass sich die Verdachtslage gegen Meinl verdichtet habe. Den Vorbericht von Meinl-Gutachter Thomas Havranek habe man aber noch nicht.

Inzwischen stellen die Anwälte Vergleiche an, um die MEL-Geschäftsgebarung zu analysieren. Und kommen auch für die ("von Anwälten und Agenturen geprüfte") Bewerbung der MEL-Papiere, die in die Nähe der Mündelsicherheit gerückt worden waren, zum Schluss, dass "das damals die gesamte Immo-Branche so hielt". Vorsatz lasse sich nicht ableiten.

Meinls Ablehnungsantrag gegen Harvanek (er hatte einen kritischen MEL-Kommentar verfasst) wies der Staatsanwalt zurück. Warum, wissen die Anwälte nicht, "Wir haben nur einen Dreizeiler bekommen, ohne Begründung". Sie werden Einspruch erheben. (gra, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 28.4.2009)