Wesentlich bei der gebäudeintegrierten Photovoltaik ist, dass die Glasflächen Aufgaben des Daches bzw. der Fassade übernehmen müssen.

Foto: Fertighausverband

Die Verbreitung von Photovoltaikanlagen zu steigern ist das Ziel einer neuen Kooperation des Österreichischen Fertighausverbands (ÖFV) mit der Photovoltaikindustrie. Zu diesem Zweck wurde ein Forschungsprojekt gestartet, das die Entwicklung in Wissenschaft und Forschung vorantreiben soll. "Wir arbeiten intensiv an technischen Entwicklungen zur möglichst einfachen Integration der Photovoltaik-Flächen im Fertighauswerk. Die Anlagen sollen schon mit den Wand- und Dachelementen auf die Baustelle fahren und beim fertigen Haus die Aufgaben von Dachziegeln oder Fassadenputzen übernehmen", erklärte ÖFV-Präsident Josef Gruber am Dienstag auf einer Pressekonferenz (siehe dazu auch Artikel).

Die Fertigbaubranche biete mit ihren rund 5.500 jährlich errichteten Häusern ein bedeutendes Potenzial - nicht zuletzt an möglichen CO2-Einsparungen. Bei einer angenommenen Eigenstromerzeugung von 60 Prozent des benötigten Haushaltsstroms und bei einem Einbau einer PV-Anlage in jedem fünften neu errichteten Fertigteilhaus würde dies etwa 700 Tonnen CO2 einsparen helfen, so Gruber.

Fertighaus mit oder ohne Photovoltaik

Die Qualität, die die heimischen Photovoltaik-Erzeuger liefern, sei jedenfalls hervorragend, ist sich Gruber sicher. "Leider muss die Masse der Produktion noch exportiert werden", dies solle sich aber nun durch den vermehrten Einbau von Photovoltaik-Anlagen in Fertighäuser ändern. "Kunden werden schon bald in den Fertighauszentren Häuser mit bereits integrierten PV-Flächen präsentiert bekommen. Sie können sich dann entscheiden, ihr Fertighaus mit oder ohne Photovoltaik zu kaufen", stellt Gruber innovative Zeiten in Aussicht.

Wesentlich bei der gebäudeintegrierten Photovoltaik ist, dass die Glasflächen Aufgaben des Daches bzw. der Fassade übernehmen müssen. An einer möglichst einfachen Integration der Flächen im Fertighauswerk werde bereits intensiv geforscht. Man schaue sich aber nicht nur die Bauphysik an, sondern stelle bereits Überlegungen über ein "perfektes Vertriebssystem und eine entsprechende Positionierung gegenüber Förderstellen bei Bund und Ländern" an.

Wann sich der Einbau einer PV-Anlage amortisiere, hänge nämlich nicht unwesentlich davon ab, in welchem Bundesland man sich befinde, so Gruber. "Grob gesagt" sei aber innerhalb von 15 bis 20 Jahren damit zu rechnen. (map, derStandard.at, 28.4.2009)