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Köln - Forscher beobachten an der antarktischen Halbinsel dramatische Veränderungen im Gebiet des Wilkins-Schelfeises. Nach dem Zusammenbruch einer 50 Kilometer langen Eisbrücke ist nun die nördliche Eisfront des Schelfeises instabil geworden, teilte das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) am Dienstag in Köln mit. Erste Eisberge seien vor rund einer Woche herausgebrochen. Wissenschafter rechnen damit, dass in den nächsten Tagen und Wochen weitere 3.370 Quadratkilometer wegbrechen könnten.

Foto: REUTERS/ESA

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Die Veränderungen beobachteten die Wissenschafter mit dem vom DLR betriebenen Erdbeobachtungssatelliten TerraSAR-X. Möglicherweise werde das Schelfeis abdriften. Diese etwa 1.600 Kilometer von der Südspitze Südamerikas entfernten Eismassen stehen im Zentrum der vom DLR aufgebauten "Hintergrundmission Antarktis". Sie hat das Ziel, die Veränderungen der Antarktischen Schelfeise zu beobachten und die Ursachen einzuordnen. Die Forscher vermuten, dass der Zerfall von Schelfeisgebieten mit der Klimaerwärmung zusammenhängt.

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In den vergangenen 30 Jahren sind sieben Schelfeisflächen fast verschwunden oder vollständig zerbrochen. Dadurch sind rund 250.000 Quadratmeter Eisfläche verloren gegangen. Das Wilkins-Schelfeis hat nach Angaben der Forscher im vergangenen Jahr 1.800 Quadratkilometer und damit 14 Prozent seiner Fläche verloren. In der gesamten Region wurde in den vergangenen 50 Jahren ein überdurchschnittlicher Temperaturanstieg von 2,5 Grad gemessen. (APA/red)

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+ DLR: Nördliche Eisfront des Wilkins-Schelfeises wird instabil

Foto: NSIDC/MOA/USGS