Wien - Doppel-Platin für mehr als 40.000 verkaufte CDs des Neujahrskonzerts der Wiener Philharmoniker und Gold für mehr als 5.000 abgesetzte DVDs konnten am Dienstag Dirigent Daniel Barenboim sowie die Wiener Philharmoniker, der ORF und die Plattenfirma Universal in Empfang nehmen.
Barenboim, der gerade für Mahler-Konzerte mit der Staatskapelle Berlin in Wien ist, lobte ebenso wie Philharmoniker-Vorstand Clemens Hellsberg die "wunderschöne Zusammenarbeit". Es sei für ihn eine "ganz besondere Herausforderung" gewesen, dieses Programm vorzubereiten, und die Tage mit den Wiener Philharmonikern seien "besonders schöne Erinnerungen", sagte Barenboim bei der Überreichung im Musikverein. Das Strauß-Repertoire könne kein Orchester weltweit so spielen wie die Wiener Philharmoniker. Deren Vorstand Hellsberg freute sich über das "deutliche Signal des Publikums", das auch in der Wirtschaftskrise nicht vom Kauf der Neujahrskonzert-Tonträger abgehe. Denn die Wirtschaftskrise "wirkt auch in den Kulturbereich", und das von Kulturschaffenden kritisierte Antikorruptionsgesetz sei zusätzlicher "hausgemachter Unfug".
Dass die Philharmoniker im Anschluss an die Überreichung zu Videoaufnahmen für eine interaktive Installation gerufen waren, bei der jeder Musikfreund selbst in die Rolle eines "virtuellen Dirigenten" schlüpfen kann, veranlasste Barenboim zu einer amikalen Stichelei: "bei den Wiener Philharmonikern ist das genauso", so Barenboim über das Gefühl, als Dirigent vor dem Orchester zu stehen. "Die machen so und so, was sie wollen." (APA)