Wien - Bei der börsenotierten Erste Group ist die überwiegend mit Staatshilfe aufgestellte Milliarden-Eigenkapitalzufuhr praktisch unter Dach und Fach. Am Mittwoch ist die Verkaufsfrist für die Privattranche des neuen Partizipationsschein-Kapitals (PS) zu Ende gegangen. Ergebnis: Während der Bezugs- und Angebotsfrist vom 15. bis zum heutigen 29. April 2009 haben private und institutionelle Investoren 540 Mio. Euro Nominale des Partizipationskapitals gezeichnet.

Erste-Chef Andreas Treichl hat mehrfach erklärt, "Minimum" 400 Millionen bei privaten und institutionellen Anlegern platzieren zu wollen. Diese Erwartung ist mit dem  Verkaufsergebnis übertroffen worden, wie  am Abend hieß.

VIG mit dabei

Die Wiener Städtische (Vienna Insurance Group/VIG) hat 250 Mio. Euro im Rahmen ihrer Veranlagung gezeichnet. "Für uns ist es eine sehr gute Verzinsung von 8 Prozent, das Risiko ist minimal" sagte VIG-Chef Günter Geyer zur APA. Es handle sich um eine ausgezeichnete Bank.

Auf Basis des Vertrags der Bank mit der Republik beträgt die Dividende auf das frische Partizipationskapital 8 Prozent pro Jahr. Wichtig für die Bank war, dass sie bei ihrer Ausschüttungspolitik für ihre Stammaktien keiner Dividendenbeschränkung unterliegt.

Schon im März hat der Bund Erste-Partizipationskapital im Nominale von 1 Mrd. Euro gezeichnet. Jetzt wird der Staat noch weitere Partizipationsscheine übernehmen, also an die 200 Millionen. Damit wird eine Summe von 1,75 Mrd. Euro erreicht.

Nicht nur die börsenotierte Holding ist in dem Deal mit der Republik aktiv, sondern auch die "Österreich-Bank": Im Anschluss plane die Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG, 100-Prozent Tochtergesellschaft der Erste Group, die Ausgabe von bis zu 1 Mrd. Euro Hybridkapital an die Republik Österreich.

Das Gesamtvolumen des staatlichen, privaten und institutionellen Partizipations- und des danach mit Staatshilfe aufgenommenen Hybridkapitals betrage damit auf konsolidierter Ebene der Erste Group wie angekündigt 2,7 Mrd. Euro. (APA)