München - Der deutsche Halbleiterkonzern Infineon ist im zweiten Quartal operativ tiefer ins Minus gerutscht. Der Verlust aus fortgeführten Aktivitäten sei verglichen mit dem vorangegangenen Quartal um knapp 30 Prozent auf 150 Mio. Euro angestiegen, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Der Umsatz sei um ein Zehntel auf 747 Mio. Euro gesunken.

Der schwer gebeutelte Konzern macht aber bereits einen Silberstreif am Horizont aus. Das vergangene Vierteljahr mag "vielleicht den Tiefpunkt bei Umsatz und Produktionsniveau markiert haben", hieß es. Für das laufende Quartal hofft Infineon auf einen Umsatzzuwachs verglichen mit seinem März-Quartal von zehn Prozent. Vor allem die Mobilfunkchipsparte, die unter anderem Nokia und Apple mit Halbleitern versorgt, werde ihre Einnahmen steigern, prognostizierte Infineon.

Für das Gesamtjahr rechnet der Konzern mit einem Umsatzrückgang von einem Fünftel und geht weiterhin von steigenden Verlusten aus. "In der schwierigen Marktsituation wird es weiterhin darauf ankommen, unsere Aufwendungen streng zu kontrollieren", erklärte Vorstandssprecher Peter Bauer.

Die offenen Refinanzierungsfragen sind nach wie vor ungelöst. Im vergangenen Quartal verschaffte sich Infineon finanziell etwas Luft und steckte eine Erstattung aus dem Einlagensicherungsfonds für ausgefallene Lehman-Papiere in seine Liquidität. Zudem habe das Unternehmen Anleiheanteile über nominal 35 Mio. Euro für rund 20 Mio. Euro zurückgekauft.

Infineon Austria mit Sitz in Villach ist in Österreich auch mit mehreren Forschungs- und Entwicklungsstandorten (Klagenfurt, Graz u.a.) vertreten. (APA/Reuters)