Brüssel - Die Inflationsrate in der Euro-Zone bleibt auf einem historischen Tief. Verglichen mit dem Vorjahr verteuerte sich die Lebenshaltung im April nur um 0,6 Prozent, wie das Europäische Statistikamt (Eurostat) am Donnerstag nach vorläufigen Berechnungen mitteilte. Im Vormonat hatte es bereits dieselbe Jahres-Teuerung gegeben.
Im Sommer 2008 hatte sie noch auf dem Rekordhoch von 4,0 Prozent gelegen, bevor die Rohstoffpreise im Zuge der Weltwirtschaftskrise einbrachen und der Teuerungsdruck allgemein stark nachließ. Experten erwarten im Laufe des Jahres sogar vorübergehend sinkende Preise.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hält stabile Preise bei Raten von knapp unter zwei Prozent für gewährleistet. Wegen des nachlassenden Inflationsdrucks sieht die EZB auch nach einer Leitzinssenkung auf 1,25 Prozent noch weiteren Spielraum für geldpolitische Lockerungen. Eine Nullzinspolitik wie in Japan und den USA lehnen die Währungshüter indes ab. Die Finanzmärkte gehen weitgehend davon aus, dass die EZB ihren Zins kommende Woche auf 1,0 Prozent kappt. (APA/Reuters)