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Die drei behandelten Kinder überstanden den Eingriff ohne Probleme und konnten bereits nach drei Tagen das Krankenhaus wieder verlassen

Foto: APA/GUENTER R. ARTINGER

Wien - An der Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde der Medizinischen Universität Wien wurde erstmals ein neuartiges Verfahren zur Behandlung angeborener Herzfehler angewendet. Drei Kinder mit Loch im Herzen wurden durch unblutige Kathetereingriffe behandelt.

Herzfehler führt zur Vergrößerung des Herzens

Löcher in der Trennwand zwischen den kleinen Herzkammern (Vorhofseptumdefekte) gehören zu den häufigen angeborenen Herzfehlern und führen über die Jahre zu einer zunehmenden Vergrößerung des Herzens. Seit einigen Jahren können über die große Leistenvene eingebrachte Verschluss-Systeme im Rahmen einer Herzkatheteruntersuchung alternativ zur Operation eingesetzt werden; aber noch nie wurde ein so flaches "Schirmchen" verwendet.

Perfekte Anpassung an Kinderherz

Das in Europa entwickelte Verschlusssystem bietet hinsichtlich einer möglichen Auflagerung von Gerinnseln einen entscheidenden Vorteil gegenüber den bislang angewendeten Techniken. Der wesentliche Vorteil dieses neuen Systems besteht darin, dass es so flach und so flexibel ist, dass es sich der Trennwand des kindlichen Herzens perfekt anpasst und im Ultraschall fast nicht von den eigenen Herzstrukturen zu unterscheiden ist.

Drei Tage Krankenhausaufenthalt

Die drei behandelten Kinder im Alter von 4 bis 15 Jahren überstanden den Eingriff ohne Probleme und konnten bereits nach drei Tagen das Krankenhaus wieder verlassen. Die Herzspezialisten des Teams um Ina Michel-Behnke, Leiterin der Klinischen Abteilung für Pädiatrische Kardiologie am AKH Wien, haben damit einen neuen Meilenstein in der Versorgung herzkranker Kinder und Jugendlicher gesetzt. (red, derStandard.at)