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Relevante medizinische Daten, aber auch Medikationen bzw. Befunde und Untersuchungsergebnisse sollen elektronisch gespeichert werden

Foto: APA/BARBARA GINDL

Wien - Österreich will seiner EU-weiten Vorreiterrolle im Bereich der elektronischen Dienstleistungen nach e-Government auch beim Thema e-Health gerecht werden. "Nach einem gewissen Verzögerungseffekt kommt nun Bewegung in ELGA (elektronische Gesundheitsakte, Anm.). Als erste große Anwendung wollen wir das Thema e-Medikation umsetzen", erklärte Clemens Auer, Sektionschef im Bundesministerium für Gesundheit, anlässlich einer e-Health-Tagung in Wien. Die Realisierung des bundesweiten elektronischen Gesundheitsaktes hatte zunächst vor allem Datenschützer auf den Plan gerufen. "Jetzt geht es darum, lokale Ängste zu überwinden und Patienten sowie Gesundheitsdienstleister vom Nutzen zu überzeugen", so Auer.

Besserer Informationsaustausch

In Zukunft sollen relevante medizinische Daten, aber auch Medikationen bzw. Befunde und Untersuchungsergebnisse elektronisch gespeichert werden. Damit soll die Kommunikation zwischen Patienten, Ärzten, Krankenhäusern und Apotheken verbessert werden. Durch einen besseren Informationsaustausch könnten etwa Risiken für Komplikationen bei Medikationen oder (Not-)Operationen gesenkt und organisatorische Abläufe im Gesundheitswesen erleichtert werden. 

Mittels Webportal auf die eigenen Daten zugreifen

Ähnlich den e-Government-Funktionen sollen Patienten über ein Webportal auf ihre relevanten Daten zugreifen können. Die Abfrage von Daten durch Ärzte soll hingegen transparent und nur mit ausdrücklichem Einverständnis der Patienten erfolgen. "Die Bedenken hinsichtlich Datenschutz und Missbrauchsgefahr sind Ernst genommen worden. Was allerdings sehr verwundert, ist die fehlende umfassende Information der Bevölkerung", kritisierte etwa Alexander Ortel von der Patientenanwaltschaft Niederösterreich.

Mit Partnern aus der Wirtschaft soll nun in Österreich die Basis-Infrastruktur bewerkstelligt werden. Auf politischer Ebene wähnte Auer Schweden, Frankreich aber auch Deutschland mit im Boot, was die übernationalen Bestrebungen betrifft. (pte/red)