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Die NASA-Sonde "Cassini" hat im Auswurf eines Geysirs auf Enceladus Spuren von Salz festgestellt.

Foto: AP//NASA

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Die Forscher schließen daraus, dass sich unter der gefrorenen Oberfläche des Saturnmondes ein flüssiger Ozean befinden könnte.

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Jene Eisfontänen, die an der Oberflächen des Saturnmondes Enceladus erblühen, dürften ihren Ursprung in einem unterirdischen Ozean aus flüssigem Wasser haben, davon sind Astronomen nach aktuellen Entdeckungen überzeugt.

Am 9. Oktober 2008 passierte die Raumsonde "Cassini" eine dieser Geysire und sammelte Daten über die Zusammensetzung des Ausbruchs, indem sie das Molekulargewicht der einzelnen chemischen Komponenten maß. Nun haben Frank Postberg vom Max-Planck-Institut für Kernphysik in Heidelberg und seine Kollegen Spuren von Natrium festgestellt - und zwar in Form von Salz und Soda. Der Ursprung dieser chemischen Substanzen muss im steinernen Inneren des Mondes sein - so die Wissenschafter - und dürfte von flüssigem Wasser herausgelöst und dann an die Oberfläche transportiert worden sein.

Bisher zweifelte die Fachwelt an einem solchen flüssigen Ozean unter der Eisschicht, da vorangegangene Analysen von der Erde aus keine Hinweise auf Natrium erbracht hatten. Es sei zwar möglich, dass das Salz bereits vor langer Zeit von flüssigem Wasser aus dem Gestein gewaschen worden war und dieser unterirdische Ozean heute zu Eis erstarrt ist, wie Julie Castillo vom Jet Propulsion Laboratory der NASA in Pasadena, Kalifornien meint. Doch in dem Fall wäre der größte Teil des Salzes aller Wahrscheinlichkeit nach im Eis tief unter der Oberfläche gefangen.

Wichtige Entdeckung

"Es ist leichter, sich vorzustellen, dass das Salz von einem derzeit immer noch flüssigen Ozean unter der Oberfläche herrührt," meint die Wissenschafterin. "Aus diesem Grund ist die Entdeckung des Salzes so wichtig."

Bereits im vergangenen November hatten Wissenschafter das Vorhandensein von Wasser auf dem Saturn-Mond angenommen. Die Gas- und Staubschwaden des Mondes enthielten aller Wahrscheinlichkeit nach Wasserdampf, hieß es in einer Studie, die in Nature veröffentlicht worden war. Projektleiterin Candice Hansen vom Jet Propulsion Laboratory führte diese Annahme auf die Geschwindigkeit der von den Geysiren ausgestoßenen Wolken zurück.

Andere Wissenschafter waren sich da nicht so sicher. Angesichts der niedrigen Temperaturen des Mondes könnten die festgestellten Geschwindigkeiten auch mit Eispartikeln erreicht werden, erklärte Andrew Ingersoll vom kalifornischen Institute of Technology. (red)