Rapid war brav. Hat gespart, das negative Eigen-kapital (rund vier Millionen Euro) seit 2007 abgebaut, und geht ohne Strafübung in die Saison 2009/2010. Kein Erstklassler hat eine Lizenzauflage erhalten, nur Austria Kärnten hat keine Lizenz.

Jetzt hat die sowieso kein Geld und schuldet dem ungeliebten Bruder FC Kärnten mindestens 1,1 Millionen Euro. Im "Musterland" Kärnten wird die Politik, also der Steuerzahler, für die Austria blechen, freilich eine der kleinsten Baustellen, die JH hinterlassen hat.
Fragen über Fragen. Das im Verhältnis zu seinen teuren Kickern (Baur, Vastic, Panis, Weissenberger, Salmutter) mickrige Personalbudget des Lask? Verkraftet Mattersburg den Zuschauerschwund? Altach? Kapfenberg? RB Salzburg, das Musterland der Ineffizienz, verlängert die Sause. Die Austria zehrt von den letzten Zuwendungen Frank Stronachs und investiert in den kleinen Junuzovic.

Hier liegt das Problem: In der Adeg-Liga und im Übergang zur Regionalliga. Leoben hat erst gar nicht angesucht. Sieben von zwanzig, Bundesligisten und präsumtive Aufsteiger, wurden (vorerst) abgewiesen. Auch die Admira, die ein Arbeitskräftevermittler zahlt.
Vor den Ligaformaten sollten sie eine Kalenderjahr-Meisterschaft bereden und Ausgaben- und Personalkostenlimits einführen. Die vorgelegten Budgets mögen sogar wahr sein, aber wer garantiert ihre Einhaltung? Wenn der Ehrgeiz juckt oder der Abstieg droht, neigen Klubpräsidenten zum Kaufrausch, und den Kater müssen alle anderen zahlen. Kärnten darf nicht Österreich werden. (Johann Skocek - DER STANDARD PRINTAUSGABE 2.5. 2009)