Gustav Klimts "Porträt Ria Munk III" von 1917/18.

Foto: Lentos Museum

Das bis vor kurzem kategorisch als "Damenbildnis" bezeichnete Gemälde Porträt Ria Munk III von Gustav Klimt soll aus den Beständen des Lentos Museum an die Erben nach Aranka Munk restituiert werden. Bis zur behördlichen Beschlussfassung des Linzer Gemeinderates (4. Juni 2009) bleibt der offizielle Status "nur" eine Empfehlung. Und darauf berufen sich die vom STANDARD mit dem Ersuchen um eine Bewertung kontaktierten Auktionshäuser Christie's, Sotheby's und das Dorotheum. Auch den bisher kolportierten Wert von 15 Millionen Euro wolle man nicht kommentieren.

Dass das 1917/18 datierte Werk im Anschluss an die Restitution neuerlich den Besitzer wechselt, gilt als gesichert. Die geografisch auf Österreich, Deutschland, Belgien, England und den USA verteilte Erbengemeinschaft wird dafür wohl die effizienteste aller Methode wählen: eine öffentliche Versteigerung, in der Kunstmarktmetropole New York, wo bislang die höchsten Ergebnisse für Klimt erzielt wurden.

Inoffiziell hat die Schlacht um den potenziellen Umsatzbringer mit der Bekanntgabe der Restitutions-Absicht begonnen. Hinter den Kulissen will keines der genannten Auktionshäuser seine Verhandlungsposition schwächen, bei der konkret in Aussicht gestellte Beträge eine wesentliche Rolle spielen könnten. Einzig "im Kinsky" beziffert die Erwartungen mit zehn bis 15 Mio. Euro. Ein für 49 Euro bei der amerikanischen Kunstpreisdatenbank Artprice in Auftrag gegebenes "Artpricing-Dossier" berechnet entsprechend der Taxen-Entwicklung der letzten 13 Jahre und der Top-Auktionsergebnisse dagegen sogar einen Schätzwert von 15 bis 20 Millionen Euro. (kron, ALBUM - DER STANDARD/Printausgabe, 02./03.05.2009)