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Panama: Ricardo Martinelli über nimmt die Staatsgeschäfte.

 

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Die Kandidatin aus dem sozialdemokratischen Lager, Balbina Herrera, lag bereits in den letzten Umfragen hinter dem Multimillionär Martinelli.

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Panama Stadt / Puebla - Panama wird in Zukunft vom millionenschweren Unternehmer Ricardo Martinelli regiert werden. Nach Auszählung von 85 Prozent der Stimmen kam der Rechtspopulist bei der Wahl am Sonntag nach Angaben des Wahlgerichts auf 59 Prozent und lag damit klar vor seiner Konkurrentin von der regierenden Demokratisch-Revolutionären Partei (PRD), Balbina Herrera, die 36 Prozent erhielt. Das mittelamerikanische Land rückt damit entgegen dem lateinamerikanischen Trend von links nach rechts. "Barack Obama erhält einen wichtigen Verbündeten", konstatierte der Kommentator Andrés Oppenheimer im Miami Herald.

Martinelli, der nicht der traditionellen Politikerkaste angehört, hatte sich während des Wahlkampfs als Kandidat der Erneuerung präsentiert. "Die PRD hat das Land 32 Jahre lang regiert, und noch immer ist ein Drittel der Panameños arm", lautete sein Standardsatz.

Der bisherige Präsident Martin Torrijos gehört zur Gruppe der gemäßigt linken Staatschefs und pflegte einen guten Kontakt zu Kuba und Venezuela, was ihn nicht daran hinderte, eine äußerst unternehmerfreundliche Politik durchzusetzen. Zwar verzeichnete das Land unter ihm in den letzten fünf Jahren ein durchschnittliches Wachstum von acht Prozent, was die Verringerung der Armut von 32 auf 28 Prozent ermöglichte. Doch die Kontraste zwischen Arm und Reich, Stadt und Land verschärften sich. Auch die steigende Kriminalität und die Verwicklung in einen Finanzskandal diskreditierten die PRD - Panama ist ein wichtiges Transitland für Kokain aus Kolumbien und gilt als Geldwäsche-Paradies. (Sandra Weiss/DER STANDARD, Printausgabe, 5.5.2009)