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"Ich bin leidenschaftliche Parlamentarierin. Und ich bleibe ja auch Jugend- und Kultursprecherin der ÖVP und werde hier weiterhin meine Stimme für die Jungen hergeben."

Foto: APA/Pfarrhofer

derStandard.at: Frau Fuhrmann, Sie sind als Obfrau der Jungen ÖVP zurückgetreten. Wieso gerade jetzt?

Fuhrmann: Ich bin seit zehn Jahren in der Politik, seit acht Jahren Obfrau der Jungen ÖVP und bin 2002 als jüngste Abgeordnete in den Nationalrat eingezogen. Ich bin auch heute noch immer die jüngste Parlamentarierin. Ich will aber nicht als Berufsjugendliche enden und habe das 10-jährige Jubiläum meiner politischen Tätigkeit deshalb zum Anlass genommen, die Nachfolge vorzubereiten.

derStandard.at: Hat ihr Rückzug auch damit was zu tun, weil Sie bald ihr Studium abschließen?

Fuhrmann: Es ist richtig, ich werde mein Studium in Kürze beenden und möchte mir deshalb auch ein zweites berufliches Standbein aufbauen. In welchem Bereich, ist noch offen. Über die Medien möchte ich jedenfalls jetzt kein Inserat aufgeben.

derStandard.at: Ursprünglich wollten Sie aber bis 2010 an der Spitze der JVP bleiben, das haben Sie zumindest im Oktober nocht gesagt. Hat es internen Druck gegeben?

Fuhrmann: Nein, dass Druck auf mich ausgeübt wurde, hatte nichts mit der JVP zu tun, sondern vielmehr damit, dass die Position begehrt ist, weil durch das politische Mandat die Perspektive entsteht, in Entscheidungen miteinwirken zu können - etwa im Nationalrat.

derStandard.at: Bedeutet das längerfristig auch einen kompletten Rückzug aus der Politik?

Fuhrmann: Nein, ich bin leidenschaftliche Parlamentarierin. Und ich bleibe ja auch Jugend- und Kultursprecherin der ÖVP. Ich bin im Wissenschaftsausschuss und im Bildungsausschuss und werde hier weiterhin meine Stimme für die Jungen hergeben.

derStandard.at: Politische Mitbewerber meinen, von ihnen wird nur der Wurstsemmel-Sager in Erinnerung bleiben. Bereuen Sie im Nachhinein, dass sie 2004 gemeint haben, drei Wurstsemmeln würden zehn Euro kosten?

Fuhrmann: Ich würde die Aussage heute vorsichtiger treffen. Mir war damals nicht bewusst, dass man im Gespräch mit Journalisten so klar zwischen on- und off-records unterscheiden muss. Heute würde ich das sicher anders handhaben. Aber auch wenn das nur als Metapher gemeint war - es hat polarisiert und im Endeffekt auch dazu geführt, dass unsere Forderungen im Bereich der Pensionspolitik durchgesetzt wurden. (Rosa Winkler-Hermaden, derStandard.at, 4.5.2009)