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Volkstheater-Direktor bis 2015: Michael Schottenberg

Foto: APA/Volkstheater

Wien - Die Liebe in sanften und zerstörerischen Erscheinungsformen wird in der kommenden Saison das Leitmotiv des Volkstheaters sein. Michael Schottenberg, dessen Vertrag bis 2015 verlängert wurde, präsentierte am Mittwoch gemeinsam mit dem kaufmännischen Direktor, Thomas Stöphl, den Spielplan für 2009/2010: Den Auftakt macht am 11. September Pedro Almodóvars "Alles über meine Mutter", der Film wurde von Samuel Adamson für die Bühne adaptiert. Regie führt Antoine Uitdehaag.

"Eines der geistreichsten Werke Nestroys" , so Schottenberg, steht am 13. November auf dem Programm: In "Umsonst" wird der Hausherr selbst Regie führen, der Kabarettist Andreas Vitásek wird - wieder - spielen. Drei zentrale Themen, die nicht nur viele seiner Stücke, sondern auch Nestroys eigenes Leben dominierten, bestimmen das Stück: Theater, Liebe und Geld.

Weiters geplant sind die Uraufführung von Woody Allens "Purple Rose of Cairo" in einer Fassung von Gil Mehmert, Eugene O'Neills Familiendrama "Eines langen Tages Reise in die Nacht" (Regie: Thomas Schulte-Michels) sowie ein "Liliom" mit Robert Palfrader, der, nach Schottenberg, ein "großer und gültiger" sein wird.

An den Nebenspielstätten wird Neil LaButes "Der große Krieg" und Becketts "Das letzte Band" angeboten. Im Hundsturm setzt man die Reihe "Die Besten aus dem Osten" mit Slowenien und Serbien fort.

Bestes Ergebnis seit 22 Jahren

In der Saison 2008/09 verzeichnete das Volkstheater mit einer durchschnittlichen Auslastung von 78 Prozent das beste Ertragsergebnis seit 22 Jahren, bilanzierte Thomas Stöphl. Die 3,5 Millionen Euro Einnahmen seien ein "Rekordertrag" , über den man sich sehr freue.

Hinsichtlich Subventionsverhandlungen könne dieser Erfolg aber zum Eigentor werden: "Wir haben in den letzten Jahren drastisch eingespart. Das erweckt den Eindruck: Es geht eh! Also warum mehr Geld?"

Geld benötigt das Volkstheater aber bis zur 125-Jahr-Feier im Jahr 2014 für ein erweitertes Dekorationslager und die Erneuerung der Parkett-Bestuhlung. Ein weiterer Schritt, um Besuchern den Zugang zu Karten zu vereinfachen, sei ein Relaunch des Internet-Auftrittes, der ab 7.5. eine übersichtlichere Navigation bieten wird. (kam  / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 7.5.2009)