Wien - Das Maß ist offenbar voll: Nachdem Unbekannte kürzlich sogar in die Wohnung des Wiener Polizeikommandanten Karl Mahrer eingebrochen sind (derStandard.at berichtete), plant die Polizei eine "Aktion scharf". Es soll ein "Drei-Säulen-Modell" geben, wie der Leiter der Kripo Wien, Christof Hetzmannseder, am Donnerstag via ORF-Radio ankündigte. Mit mehr Polizeistreifen in "Problembezirken", Informationen, wie man sich schützen kann, und besserer Tatortarbeit will man das Problem bewältigen.

Wie berichtet, haben die Einbrüche in den ersten drei Monaten des heurigen Jahres enorm zugenommen: Verglichen mit 2008 wurde heuer um 16,6 Prozent mehr in Wohnungen und um 37,7 Prozent mehr in Einfamilienhäuser eingebrochen. Noch alarmierender sind die Zahlen für Wien: Hier gab es um ein Viertel mehr Wohnungseinbrüche und gar um 60 Prozent mehr illegale Einstiege in Häuser.

In 80 Prozent der Fälle kommen die Täter durch schlecht oder gar nicht gesicherte Eingangstüren. Dass es ausgerechnet jetzt eine solche Einbruchswelle gibt, erkläre man sich durch den sogenannten "Verdrängungseffekt", sagt Hetzmannseder: "Wir haben derzeit im Raubsektor große Erfolge. Gleichermaßen wächst aber in anderen Segmenten eine andere Form der Kriminalität." (red, DER STANDARD Print-Ausgabe, 08.05.2009)