Wien - Verkehrsministerin Doris Bures (SPÖ) macht ernst mit der seit längerem geplanten und von der EU-Wegekostenrichtlinie vorgeschriebenen Ökologisierung der Lkw-Maut. Die entsprechende Verordnung geht am morgigen Freitag in Begutachtung, schreibt die Tiroler Tageszeitung ("Freitagausgabe"). Die neuen, auf den Schadstoffausstoß abgestimmten Mauttarife, sollen ab 1. Jänner 2010 gelten und einen Anreiz schaffen, alte Lkw durch neue umweltfreundliche Fahrezeuge zu ersetzen. "Das ist eine indirekte Verschrottungsprämie", so Bures zur "TT".

Drei Tarifklassen

Die Regelung umfasst laut "TT" drei Tarifklassen mit abgestuftem Bonus für die umweltfreundlicheren Lkw bzw- Bus und einem Zuschlag für Fahrzeuge mit hohem Schadstoffausstoß. Nach Berechnungen des Ministeriums kann innerhalb eines Jahres für den Betrieb eines einzigen durchschnittlichen Lkw im Fernverkehr in Österreich 5.500 Euro an Mautgebühr sparen, wenn er von einem EURO 3 auf einen EURO 5 Lkw umsteigt. Bei den noch nicht verfügbaren EURO 6 Lkw, läge die Ersparnis bei 8.000 Euro, so das Verkehrsministerium. Konkret sollen die modernsten Lkw, die voraussichtlich 2011 auf den Markt kommen, um 10 Prozent weniger zahlen und Laster der Klassen 4 und 5 um 4 Prozent weniger, während die älteren "Stinker" der der Euroklassen 1, 2 und 3 um 10 Prozent mehr zahlen.

Zeit für Umstellung

Durch die Erlassung der Verordnung ein halbes Jahr vor Inkrafttreten sollten die Transportunternehmen ausreichend Zeit für die Umstellung haben, so die "TT". Die Mauteinnahmen der Asfinag werden durch die Maßnahme weder steigen, noch sinken, heißt es laut dem Bericht aus dem Verkehrsministerium. Allerdings sollen damit bis 2015 der Stickoxid und Partikelemissionen um 50 bzw. 60 Prozent sinken.

Die österreichischen Güterbeförderer fordern schon lange eine Ökologisierung der Maut. Weniger erfreut werden jene Firmen sein, die im Werksverkehr auch die Autobahnen nützen. Sie verfügen oft über veraltete Lkw, sie müssen daher künftig mehr bezahlen. (APA)