Hamburg - Europas Sozialisten wollen mit einer Mitte-Links-Allianz im EU-Parlament eine zweite Amtszeit von Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso verhindern. "Wir unterstützen Barroso nicht, er ist nicht unser Kandidat", sagte der Chef der Sozialdemokratischen Partei Europas (SPE), Poul Nyrup Rasmussen, der "Financial Times Deutschland" (Freitag).

"Wir wollen nach der Europaparlamentswahl zusammen mit anderen Parteien einen anderen Kommissionspräsidenten wählen." Barroso ist der Kandidat der christdemokratisch geprägten Europäischen Volkspartei (EVP).

Wiederwahl nicht gesichert

Rasmussens Ankündigung zeigt dem Blatt zufolge, dass Barrosos Wiederwahl nicht gesichert ist. Nach dem geltenden Nizza-Vertrag schlagen die EU-Regierungen einen Kandidaten für den Chefposten der mächtigen Exekutivbehörde vor, der allerdings vom Europaparlament bestätigt werden muss.

Barroso hat in den Hauptstädten breite Unterstützung, da ihn sogar die drei sozialistischen Regierungen in Großbritannien, Spanien und Portugal nominieren wollen. Der konservative Portugiese betont, er wolle parteiübergreifend arbeiten. Ob er wirklich kandidiert, will er erst nach der Wahl am 7. Juni sagen.

Nach den Plänen der EVP sollen die 27 EU-Staats- und Regierungschefs am 18. Juni bei ihrem ersten Gipfel nach der Europawahl den nächsten Kommissionspräsidenten benennen. (APA/dpa)