Der japanische Elektrokonzern Fujitsu hat sich komplett aus dem Geschäft mit Computer-Festplatten zurückgezogen. Nachdem das Unternehmen den Großteil seiner Aktivitäten bereits an den Wettbewerber Toshiba übergeben hatte, löste Fujitsu jetzt auch das Gemeinschaftsunternehmen mit TDK auf, wie der Konzern am Freitag in Tokio mitteilte. Die beiden japanischen Elektrofirmen produzieren seit mehr als vier Jahren auf den Philippinen Schreib-/Leseköpfe für Festplatten. In dem Joint Venture sind gut 2.200 Menschen beschäftigt.

Der Hauptteil der Sparte wechseln zu Toshiba

Fujitsu hatte sich Anfang des Jahres entschieden, aus dem Festplatten-Geschäft auszusteigen. Die Japaner produzierten Datenträger vor allem für Notebooks. Der Hauptteil der Sparte und damit knapp 8.000 Menschen wechseln zur Jahresmitte zu Toshiba. Bis Ende 2010 bleibt Fujitsu aber mit einem Minderheitsanteil an dem mit umgerechnet rund 220 Mio. Euro bewerteten Hauptgeschäft beteiligt.

Preisdruck

Der Markt für Festplatten steht seit Jahren unter einem enormen Preisdruck, der zuletzt noch durch den Vormarsch der Flash-Technologie erhöht wurde. Anders als bei Festplatten sind in Flash-Laufwerken keine beweglichen Teile vorhanden, die einem Verschleiß unterliegen. Noch sind Festplatten jedoch wesentlich günstiger. Toshiba gehört zu den größten Flash-Produzenten.

Zusätzlich lastet die Wirtschaftsflaute auf Fujitsu. Der Konzern schrieb in dem Ende März abgelaufenen Geschäftsjahr einen Verlust von umgerechnet rund 860 Mio. Euro. Im laufenden Jahr erwarten die Japaner einen kleinen Gewinn. Fujitsu hatte jüngst den Siemens-Anteil am gemeinsam gehaltenen deutschen Computerhersteller Fujitsu Siemens übernommen und betreibt das Geschäft nun alleine weiter. (APA)