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Foto: AP/Mel Evans

London/Wien - Wer im Jahr 2005 im Zuge der "Vogelgrippe" auf Vorrat den Neuraminidasehemmer "Tamiflu" gekauft hat, braucht derzeit vor einer Ablauffrist keine Angst haben, wenn die Verwendung bei einer Schweinegrippe-Influenza-Pandemie notwendig wird. Die europäische Arzneimittelagentur EMEA hat empfohlen, für die Kapseln die Haltbarkeit auf sieben Jahre zu verlängern. Die EU-Kommission muss dem noch zustimmen.

"Im Licht des aktuellen Ausbruchs des neuen Influenza A(H1N19-Virus hat die EMEA Strategien überprüft, wie man die Tamiflu-Kapseln auch bei einer auftretenden Knappheit verwenden könnte. Das Komitee für Medizinprodukte für die Benutzung beim Menschen hat empfohlen, die Aufbrauchfrist von Tamiflu-Kapseln, die bereits auf dem Markt sind, auf sieben Jahre zu verlängern. Patienten, welche Tamiflu haben, das vor kurzem abgelaufen ist, sollten das Medikament nicht entsorgen. Sie könnten es im Laufe einer neuen Influenza-Pandemie benötigen", hieß es am Freitag ein einer Aussendung der EMEA.

Nutzen vor Risiko bei Säuglingen und Schwangeren

Gleichzeitig stellte die EMEA auch fest, dass die Verwendung der Neuraminidasehemmer Tamiflu und Relenza (Zanamivir) sowohl bei Kindern unter einem Jahr als auch bei Schwangeren in der Therapie einer Pandemie-Influenza der Nutzen allfällige Risiken überwiegt. Zurückhaltender sollte man mit einer prophyaktischen Anwendung sein, stellten die Experten fest. (APA)