Wien - Der Flughafen Wien hat mit der Umsetzung eines Sparprogramms in Höhe von 17,7 Mio. Euro begonnen, erklärte Vorstandssprecher Herbert Kaufmann in einem Interview mit dem "WirtschaftsBlatt" (Freitagausgabe). Es bestehe im Wesentlichen aus dem massiven Abbau von Überstunden und Urlaubsrückstellungen, der nur teilweisen Nachbesetzung von Personalabgängen sowie Sachkosteneinsparungen. Der Vorstand wolle auf einen Teil seiner Bonuszahlungen verzichten.

"Wir wollen ein Zeichen setzten und es ist klar, dass nicht die vollen Bonuszahlungen zur Anwendung kommen werden. Über die Details wird mit dem Aufsichtsrat beraten." Der Bonus beläuft sich laut Geschäftsbericht auf 169.000 Euro pro Kopf.

Zur Situation des Flughafens Wien bekräftigte Kaufmann, dass man davon ausgehe, die Verkehrsprognose mit einem Minus von 9 Prozent übers Jahr halten zu können. Es habe im Vorjahr starke Steigerungen gegenüber 2007 gegeben, "und wir sind jetzt wieder annähernd auf diesem Niveau. Im zweiten Halbjahr 2009 werden sich die Rückgänge wohl verlangsamen." Generell erwartet der Flughafen-Vorstandssprecher, dass es 2010 noch einen flache Entwicklung geben wird, "aber dann sollte es wieder aufwärts gehen. Langfristig kann man in der Aviation-Industrie weiter von hohen Wachstumsraten ausgehen. Bisher wurde noch jede Krise in der Luftfahrt in der Folge wieder kompensiert."

Bei der Evaluierung des umstrittenen Skylink-Projektes werde neben der Prüfung, wie die Fehleinschätzungen beim Budget möglich waren, auch untersucht, "ob es irgendwelche Unregelmäßigkeiten in der Abwicklung gegeben hat." Bis Ende 2008 wurden in den SkyLink 380 Mio. Euro investiert. Wo die Planabstimmung fertig sei, werde weitergebaut. Die Terminalerweiterung wird wie berichtet nach Flughafen-Angaben von Ende April nicht wie zuletzt geplant 657 sondern schlimmstenfalls fast 900 Mio. Euro kosten - 830 Mio. Euro plus 64 Mio. "nicht einschätzbare Risiken". (APA)