Wien - Für die Opposition sind die Aussagen von Infrastrukturministerin Doris Bures (SPÖ) zur ÖBB unglaubwürdig. So ist für FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky die Ministerin "eine krasse Fehlbesetzung", BZÖ-Generalsekretär Martin Strutz ortete "völlige Inkompetenz". Und auch die grüne Abgeordnete Gabriele Moser sprach in einer Aussendung am Samstag von einer "völlig widersprüchlichen und unglaubwürdigen Verkehrspolitik".

Bures verfüge bei der ÖBB über keinerlei Konzepte und lasse die Manager nach Belieben agieren, kritisierte Vilimsky. So spreche sie sich zwar gegen einen Stellenabbau bei der Bahn aus, was "prinzipiell natürlich lobenswert" sei, aber man wisse ja, was die Versprechen dieser Bundesregierung wert seien, "nämlich gar nichts". Und wenn die Verkehrsministerin weiter so "dilettantisch" agiere, führe sie dieses Unternehmen geradewegs in den Untergang, so Vilimsky.

"Bures hat weiter keine klaren Worte zu den Bonus-Zahlungen für die ÖBB-Manager in Millionenhöhe trotz einem Rekordverlust von 900 Millionen Euro gefunden", bemängelte hingegen Strutz. "Gerade in diesen Zeiten wäre es die Aufgabe der verantwortlichen Ministerin, einzugreifen und diesen Gagenskandal bei den ÖBB abzustellen."

Für die Grünen-Verkehrssprecherin Moser kann der Widerspruch größer nicht sein: "Auf der einen Seite spricht Bures vom Ziel der Wettbewerbsfähigkeit, auf der anderen Seite wird die ÖBB durch Milliardenverschuldungen faktisch an den Rand der Existenzfähigkeit getrieben - etwa durch unwirtschaftliche Großprojekte wie den Brenner-Basistunnel. Mit diesen, nur an den Interessen der Baulobby orientierten, Projekten wird das Geld der ÖBB begraben." (APA)