London - Er machte mit eingelegten Kälbern und diamantenen Totenschädeln Schlagzeilen, jetzt will sich der britische Künstler Damien Hirst im klassischen Metier der Malerei beweisen. Der 43-Jährige wird in der renommierten Wallace Collection in London eine Serie von Ölgemälden ausstellen, berichtete die Sonntagszeitung "Sunday Times". Das Museum ist eigentlich für alter Meister wie Tizian, Rembrandt und Velazquez berühmt. Hirst stellte bisher eher in zeitgenössischen Galerien aus. Oft wird ihm vorgeworfen, weniger Kunst als Kommerz zu produzieren. Hirst betonte, mit den 25 Gemälden wolle er auch als Maler anerkannt werden.

Das besondere an den Gemälden ist, dass sie Hirst selbst gemalt hat. Andere Werke wie seine "spot paintings" ließ der Künstler hingegen zum großen Teil von Mitarbeitern anfertigen. "Als ich gehört habe, dass Hirst eine Serie von Gemälden angefertigt hat, war ich fasziniert", sagte Rosalind Savill, Direktorin der Wallace Collection. "Es war klar, dass Damien sie in einem Museumsumfeld haben wollte." Hirst ist nach Lucian Freud der zweite lebende Künstler, der eine Einzelausstellung in dem Museum haben wird, schrieb die "Sunday Times". Die Ausstellung soll im Oktober zu sehen sein.

Hirst hatte zuletzt mit einer Auktion seiner Werke bei Sotheby's für Wirbel gesorgt. Dabei erlöste er den Rekordpreis von umgerechnet fast 140 Millionen Euro. (APA/dpa)