Rom - Ungeachtet der Kritik von Menschenrechtsorganisationen hat Italien rund weitere 240 Bootsflüchtlinge nach Libyen abgeschoben. Sie seien im Mittelmeer aufgegriffen worden, erklärte Innenminister Roberto Maroni am Sonntag. Rom werde an dieser Politik festhalten, solange Flüchtlinge von Libyen nach Italien aufbrächen.

Der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi hatte am Samstag erklärt, er betrachte Italien nicht als multiethnische Gesellschaft. Am Donnerstag hatte die Regierung schon mehr als 200 Flüchtlinge nach Libyen abgeschoben und damit heftige Proteste des UNO-Flüchtlingshochkommissariats (UNHCR), des Vatikan sowie der Menschenrechtsorganisationen Amnesty International (AI) und Human Rights Watch (HRW) hervorgerufen. Die Kirche attackierte das italienische Migrationsgesetz, mit dem erstmals in Italien die illegale Einwanderung zu einem Vergehen gemacht wurde. (APA/AP)