Linz - In dem Sorgerechtsstreit um ein sechsjähriges Mädchen sucht die Mutter Hilfe bei einem Rechtsanwalt. Sie hofft, dass er die Rückgabe des Kindes bewirken kann, sagte eine Vertraute der Frau der APA.

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Eine Sorgerechtsstreit um ein sechsjähriges Mädchen zwischen zwei US-Staatsbürgern fand sein vorläufiges Ende im oberösterreichischen Bad Ischl (Bezirk Gmunden). Wie Sicherheitsdirektor Alois Lißl am Sonntag der APA sagte, waren auch die US-Botschaft und das FBI eingeschaltet worden, um das Kind zurück in die USA zu bringen.

Die Mutter des Kindes, der Vermögensdelikte zur Last gelegt werden, bekam laut Lißl das alleinige Sorgerecht nur unter der Auflage, dass sie die USA nicht verlasse. Sie missachtete dies jedoch und zog mit ihrer Tochter nach Bad Ischl. Daraufhin bewirkte der Vater einen Haftbefehl gegen seine Ex-Frau. Nach einer Zielfahndung der US-Behörden wurde die Frau festgenommen.

Die US-Botschaft wurde eingeschaltet und entsandte ihre Vertreter nach Oberösterreich, um das Kind gemeinsam mit dem FBI und dem Vater nach Amerika zu bringen. Dies sei mit der Jugendwohlfahrt abgesprochen gewesen, so der Sicherheitsdirektor.

Die Mutter hingegen sprach gegenüber heimischen Medien von einer Entführung ihres Kindes. Sie hatte sich demnach 2003 in den USA scheiden lassen. Im September 2007 reiste sie mit dem Kind nach Österreich. Die Polizei nahm die Frau Mitte April in Absprache mit dem Gericht fest. Einen Tag später erreichte sie ihre Freilassung sowie ein gerichtliches Verbot für den Vater, mit dem Kind Österreich zu verlassen. Doch dieser war inzwischen bereits mit seiner Tochter in die USA abgereist. Jetzt hofft die Mutter mit einem Rechtsbeistand ihr Kind doch wieder zurück zu bekommen. (APA)