"Die Zukunft von 3 liegt im mobilen Internet", so Berthold Thoma

"Die Zukunft von 3 liegt im mobilen Internet", so Berthold Thoma, Chef des kleinsten heimischen Mobilfunker, am Montag vor Journalisten.  Der Handynetzbetreiber zählt sechs Jahre nach dem Start mehr als 713.000 Kunden, ein Plus gegenüber dem Vorjahr von rund 28 Prozent. Berthold Thoma sprach vom "erfolgreichsten Jahr der Firmengeschichte". 

450 TByte Daten

Besonders erfreulich sei die Tatsache, dass durch den Datenboom das Ergebnis 2008 deutlich gesteigert werden konnte. So wurde der Verlust vor Steuern (LBIT) um 24 Prozent reduziert. Allerdings ging der Umsatz um 5 Prozent auf 170 Mio. Euro zurück. Der Grund: "Die massive Senkung der Mobilfunk-Terminierungsentgelte im Vergleich zum Vorjahr."

Der Wachstumsmotor für war das mobile Internet, so Thoma. Pro Monat verbrauchen 3-Kunden 450 TByte an Daten. „Das entspricht einem 11.000 km hohen Stapel A4-Seiten. Kein Anbieter hat einen so hohen Daten-Traffic wie wir."

HSPA+

Derzeit biete man eine „UMTS-Netzabdeckung von 94 Prozent". In den letzten Jahren wurde alleine der ländliche Raum um rund 300 Millionen Euro ausgebaut. 2009 will man einen „dreistelligen Millionenbetrag" in den Ausbau des Netz stecken. So beginnt 3 im zweiten Halbjahr 2009 mit der Umrüstung auf den Datenübertragungsstandrd HSPA+ und ermöglicht damit Datenübertragungsraten von bis zu 28Mbit/s.

Modem mit Festnetzanschluss

Im im Angebot hat der Mobilfunker HSUPA-Modems (LAN bzw. WLAN) mit Festnetzanschluss. Damit können Kunden nicht im Internet surfen, sondern auch mit ihrem herkömmlichen Telefon und ihrer alten Festnetznummer telefonieren.
Die Nummer wird portiert und das herkömmliche Telefon kann an das Modem angeschlossen werden. Für rund 16 Euro bekommen Kunden zusätzlich drei GB-Breitband-Datenvolumen und 1.000 Freiminuten ins Festnetz.

Android, Blackberrys und iPhone


Im Laufe des Jahres will man noch Handys mit dem Google-Betriebssystem Android und Blackberrys auf den Markt bringen. Auch lies Thoma anklingen, dass 3 bemüht sei, das iPhone von Apple in Österreich anzubieten.

"3" will Vermarktung von MobileTV verstärken

"Zäh" verläuft derzeit noch die Vermarktung von mobilem Fernsehen. Die Reichweite von MobileTV über eine neutrale Institution (Teletest) auszuweisen, um den teilnehmenden Sendern eine bessere Vermarktung zu ermöglichen, ist deswegen eines der großen Ziele von 3. Bis zum Winter oder Frühjahr 2010 sollte diese Ziel erreicht sein, sagte Thoma.

Sein Unternehmen bietet seinen Kunden 50 Fernsehkanäle an, davon 17 kostenlos. Die Verrechnung für die 33 Pay-TV-Kanäle wäre sehr einfach. Bis zum Winter plant der Handyanbieter zudem die Verknüpfung von linearem TV und On-Demand-Diensten, also dem zeitversetzten Abruf von zum Beispiel Fernsehsendungen. Bis zum Sommer sollen weitere Nischenkanäle ins Programm aufgenommen werden, darunter vor allem türkischsprachige Fernseh- und Radiosender. "Die Türken stellen neben den Deutschen die größte Gastarbeitergruppe dar", so Thoma.

Zusammenwachsen

Das Marketing im mobilen Telekommunikationsbereich wird sich generell ändern, glaubt Thoma. "Das Zusammenwachsen von Telekommunikation, Internet und Medien bedingt geänderte Spielregeln in der Wertschöpfung und somit eine Adapation der Geschäftsmodelle", so der Firmenchef.

Auch beim von "3" betriebenen mobilen Portal "Planet 3" sieht Thoma das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht. Über 30.000 Kampagnen hätten im Vorjahr rund 500.000 Euro Umsatz gebracht - zum Vergleich: In Summe belief sich der Österreich-Umsatz der Gruppe 2008 auf 190 Mio. Euro. Das mobile Portal zählte im März rund 240.000 Einzelkunden, 1,7 Mio. Besuche und 35 Mio. Seitenaufrufe. Die Webseite www.drei.at kam auf 355.000 Einzelkunden, 1,1 Mio. Besuche und 7,0 Mio. Seitenaufrufe (Stand Februar). (APA/red)