Paris - Im vergangenen Jahr sind insgesamt 226 Kinder ohne Begleitung in der Abschiebezone auf dem Pariser Flughafen Charles registriert worden. Das geht aus einem Bericht der Hilfsorganisation Anafé hervor, über den die Zeitung "Libération" am Montag schrieb. Die Organisation beklagt eine "unmenschliche Behandlung" der Ausländer. Fast täglich würden in der Abschiebezone auf dem Flughafen Grundrechte verletzt: Familien würden auseinandergerissen, Kranke erhielten keine Medikamente.

Besonders bedenklich sei die Tatsache, dass Minderjährige nicht vernünftig betreut würden. Von den 226 unbegleiteten Kindern seien 54 abgeschoben worden, ohne dass klar war, was sie in der Heimat erwarten würde. Die Organisation kritisiert weiterhin, dass die Ausländer in der Abschiebezone nicht ausreichend über ihre Rechte informiert würden. Die Polizei habe sich in Einzelfällen auch geweigert, Asylanträge zu registrieren. (APA/dpa)