Wien - Der österreichische Fußball-Bundesligist SK Austria Kärnten und der Erstligist Admira haben noch am Montag fristgerecht Einspruch gegen die erstinstanzliche Lizenzverweigerung eingelegt und neue Unterlagen nachgeliefert. Beide Clubs gehen davon aus, vom Protestkomitee, das bis spätestens Samstag entscheidet, die Spielgenehmigung für die kommende Saison zu erhalten.

Die Kärntner übermittelten der Liga laut Präsident Mario Canori unter anderem die zuvor fehlende schriftliche Haftungserklärung der Stadt Klagenfurt für die Hälfte der rund 1,1 Millionen Euro, die der Pasching-Nachfolgeverein möglicherweise im Rechtsstreit mit dem insolventen FC Kärnten bezahlen muss. Die restlichen 50 Prozent würde das Land beisteuern.

"Es kann nichts anderes rauskommen"

"Es kann nichts anderes rauskommen, als dass wir die uneingeschränkte Lizenz bekommen", sagte Canori, meinte aber auch: "Nachdem mich die Bundesliga schon einige Male überrascht hat, warte ich lieber bis zur Entscheidung des Protestkomitees."

Der Austria-Kärnten-Präsident musste sich zuletzt scharfe Kritik von Landeshauptmann Gerhard Dörfler gefallen lassen, der mangelnde Erfolge Canoris bei der Suche nach Geldgebern bemängelte. Genau dies kritisierte aber auch Canori an Dörfler. "Meine Bitte an Dörfler und Klagenfurts Bürgermeister Scheider ist, sich bei der Sponsorsuche genauso einzubringen wie Jörg Haider. Wenn sie es nicht wollen oder können, wird es schwierig", sagte Canori.

Sollte Dörfler einen millionenschweren Geldgeber finden, werde er "sofort" den Präsidentensessel räumen, betonte Canori. "Das wäre ja auch völlig legitim. Aber ich werde vor der Verantwortung auch nicht fliehen."

Trenkwalder spricht von Imageverlust

Ebenfalls keine Rückzugsgedanken hegt Admira-Mäzen Richard Trenkwalder, allerdings bleibt der Chef des Personaldienstleisters bei seinem Standpunkt, aufgrund des Imageverlustes wegen der vorerst verweigerten Lizenz eine Million Euro weniger in den österreichischen Fußball zu pumpen. Daran würde auch eine in zweiter Instanz erhaltene Spielgenehmigung nichts ändern.

Die Gefahr eines weiteren negativen Bescheids sieht Trenkwalder, der sein jährliches 1,2-Mio.-Euro-Sponsoring bei 1860 München mit Saisonende einstellt, nicht. "In der ersten Instanz hat es sich nur um Formalfehler gehandelt, die sind bereinigt worden." Diesbezügliche Missverständnisse und Fehler ortete der Geldgeber sowohl auf Vereins- als auch auf Liga-Seite.

Das Protestkomitee entscheidet voraussichtlich bis Freitagabend, spätestens bis Samstag, über die bis Montag Mitternacht abzugebenden Einsprüche der lizenzlosen Clubs. Bis spätestens sieben Tage danach besteht im Falle eines neuerlich negativen Bescheids die Möglichkeit zu einer Klage beim Ständigen Neutralen Schiedsgericht. Unterlagen dürfen dann allerdings nicht mehr nachgereicht werden, die endgültigen Urteile der dritten und letzten Instanz werden am 31. Mai gefällt.

Ohne Spielgenehmigung stehen im Moment SK Austria Kärnten (Bundesliga), Admira, FC Gratkorn, FC Lustenau und 1. FC Vöcklabruck (alle Erste Liga) da, der in Konkurs befindliche DSV Leoben hatte gar keinen Antrag gestellt. Von den Aufstiegsaspiranten aus den Regionalligen warten noch der GAK, St. Andrä, und FC Dornbirn auf die Lizenz. (APA)