Nairobi/Khartum - Der sudanesische Präsident Omar Al-Bashir hat in seinem ersten westlichen Fernsehinterview seit dem Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshof bestritten, dass es in Darfur zu Kriegsverbrechen gekommen ist. "Ich fordere jeden auf, mir Beweise zu bringen, dass die sudanesischen Truppen in Darfur Zivilisten angegriffen und getötet haben", sagte er am Dienstag dem britischen Sender BBC. Die Berichte über die Vorgänge in Darfur seien falsch. "Was in Darfur geschieht, ist ein Aufstand. Der Staat hat die Verantwortung, die Rebellen zu bekämpfen."

Nach UNO-Schätzungen sind in der westsudanesischen Krisenregion in den vergangenen sechs Jahren 300.000 Menschen ums Leben gekommen, viele von ihnen bei Armeeangriffen auf die Zivilbevölkerung. Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag hatte Anfang März Haftbefehl gegen Al-Bashir erlassen. Eine Reihe arabischer und afrikanischer Staaten hat seitdem versucht, bei der UNO zugunsten Al-Bashirs zu vermitteln. (APA/dpa)