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Foto: APA/J. Stefan

Wien - Das Wiederansiedlungsprojekt für die einst größte Waldeule Österreichs, den Habichtskauz, nimmt Gestalt an. Die ersten Tiere für die ab Ende Juni geplante Auswilderung sind bereits geschlüpft und wurden am Mittwoch der Öffentlichkeit präsentiert. Die Forscher um Richard Zink vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie der Veterinärmedizinischen Universität Wien (VUW) hoffen, rund 20 bis 30 Jungvögel auswildern zu können. Wie viele es tatsächlich werden, hängt vom Bruterfolg ab. 21 Habichtskauz-Paare in Zuchtstationen und Zoos sind jedenfalls beteiligt. "Die Nachzucht ist nicht einfach, es ist eine lange Zitterpartie", berichtete Zink.

In Kooperation mit den Bundesforsten (ÖBf) und dem Land Niederösterreich werden die Jungtiere im Biosphärenpark Wienerwald und im Wildnisgebiet am Dürrenstein (beides in Niederösterreich) zuerst in großen Volieren gehalten, gleichsam zum Eingewöhnen. Erst dann öffnen sich die Türen endgültig.

Verdrängt und zurück geholt

Der Habichtskauz (Strix uralensis) war einst die größte Eule in Österreichs Wäldern. Gegen Mitte des 20. Jahrhunderts ist er hierzulande ausgestorben, Hauptursache dafür war das Verschwinden des bevorzugten Lebensraumes der Vögel: lichte Buchenmischwälder. Mittlerweile gibt es wieder geeignete Wälder und die Wissenschafter sind zuversichtlich, dass das Wiederansiedlungsprojekt erfolgreich sein wird.

Im Rahmen des Projekts, das bis 2012 laufen soll, werden nicht nur Jungtiere ausgewildert, sondern auch die Lebensbedingungen der Vögel erforscht. Über Sender können Tiere geortet, ihr Aktionsraum festgestellt sowie auch Bildungen erster Brutpaare registriert werden. Das Projekt wird durch ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Ausstellungen, Vorträgen, Foldern und einer eigenen Webseite ergänzt. (APA)